Automatisierung erfordert bedingungsloses Grundeinkommen
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Bemerkungen
Sowohl Ford wie Brynjolfsson schlagen ein
bedingungsloses Grundeinkommen vor, um
die negativen Folgen der Automatisierung abzufedern.
Denn der Abstieg der Mittelschicht
schafft ein neues Problem: Wenn Millionen
von Konsumenten fehlen, kauft niemand
mehr die von Robotern gefertigten Produkte.
Von Marco Metzler in der Zeitschrift NZZ am Sonntag 3.01.2016 (2016) im Text Uns braucht es bald nur noch als Konsumenten Nein. Auch mit der Digitalisierung geht uns die Arbeit nicht aus. Aufgrund der demografischen Entwicklung braucht
die Schweiz zudem möglichst viele Personen in der Erwerbsarbeit. Ein bedingungsloses Grundeinkommen würde
falsche Anreize setzen und die Erwerbsbevölkerung mit hohen Abgaben erdrücken. Eine bedarfsgerechte Unterstützung
für Menschen, die aus welchen Gründen auch immer nicht am Erwerbsleben teilnehmen können, ist der
richtige Weg und entspricht insbesondere auch unserer Tradition.
Von Erich Herzog, Roger Wehrli, Marcus Hassler, Simon Schärer, Stephan Sigrist im Buch Zukunft digitale Schweiz (2017) Was also, wenn jene recht bekommen,
die behaupten, die neue technologische
Revolution wirke sich auf den Arbeitsmarkt
fundamental anders aus, als die
bisherige Entwicklung? Bisher hat der
Strukturwandel und der Produktivitätsfortschritt
immer neue Möglichkeiten
geschaffen: Nun kann es aber sein, dass
der Strukturwandel zwar zu neuen Aufgaben
und Beschäftigungen führt, die
aber ebenfalls durch Roboter oder andere
digitale Lösungen besser erledigt
werden können als durch Menschen.
In diesem Fall bietet sich als Lösung
ein bedingungsloses Grundeinkommen
an. Dessen Anhänger argumentieren
auch mit einem solchen Szenario. Wenn
die Menschen ohnehin nicht mehr über
den Arbeitsmarkt ihren Unterhalt verdienen
können, dann muss die Verbindung
zwischen Einkommen und Arbeit
gekappt werden. Das würde aber bedeuten,
dass die Gesellschaft sich spalten
würde: in jene relativ wenigen, die noch
irgendwie in den Arbeitsprozess integriert
bleiben, in jene, die die Roboter
und technologischen Lösungen – das Kapital
– besitzen, und in die übrige Mehrheit
an arbeitslosen Bezügern von
Grundeinkommen.
Von Markus Diem Meier im Text Wenn Roboter unsere Arbeit übernehmen (2017) Zitationsgraph
8 Erwähnungen
- The Second Machine Age - Work, Progress, and Prosperity in a Time of Brilliant Technologies (Erik Brynjolfsson, Andrew McAfee) (2014)
- NZZ am Sonntag 3.01.2016 - Artikelserie "Zukunft der Arbeit" (2016)
- Uns braucht es bald nur noch als Konsumenten (Marco Metzler)
- Wir brauchen wieder Utopien (Theo Wehner, Ralf Kaminski) (2016)
- Jobmotor Digitalisierung - Artikel-Serie des Tages Anzeigers im Sommer 2017 (2017)
- Zukunft digitale Schweiz - Wirtschaft und Gesellschaft weiterdenken (Erich Herzog, Roger Wehrli, Marcus Hassler, Simon Schärer, Stephan Sigrist) (2017)
- «Es braucht Sozialdienst für alle» (Hans Ruh, Bernhard Ott) (2017)
- Jäger, Hirten, Kritiker - Eine Utopie für die digitale Gesellschaft (Richard David Precht) (2018)
- «Maschinen sind unsere Diener, nicht umgekehrt» (Robert Skidelsky, Jonas Vogt) (2018)