Die Wirkungsweise von Psychotherapie aus Sicht der Neurowissenschaften
Gerhard Roth, Nicole Strüber
Zu finden in: Wie das Gehirn die Seele macht, 2013
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Zusammenfassungen
Im 9. Kapitel werden wir die Wirkmodelle der genannten Psychotherapierichtungen auf ihre psychologische wie neurobiologische Fundierung und Plausibilität hin überprüfen. Sollten wir dabei auf Mängel stoßen, werden wir uns fragen, wie aus neurobiologischer Sicht plausiblere und allgemeinere Wirkmodelle der Psychotherapie aussehen könnten. Eine Frage wird dabei sein, warum Psychotherapien häufig keine nachhaltige Wirkung haben, auch wenn sie einer reinen Pharmakotherapie langfristig überlegen scheinen. Auch wird zu untersuchen sein, warum die Wirkung in vielen Fällen in zwei Phasen aufritt, nämlich einer kurzfristigen, aber nicht nachhaltigen Besserung der Symptomatik und subjektiven Befindlichkeit, und einer zweiten, längeren Phase voller mühsamer Fortschritte – falls es überhaupt zu einer Langzeittherapie kommt.
Von Gerhard Roth, Nicole Strüber im Buch Wie das Gehirn die Seele macht (2013) In diesem Kapitel wollen wir fragen, wie die Wirksamkeit von Psychotherapie aus Sicht der Hirnforschung zu bewerten ist. Wir stellen dabei nicht infrage, dass Psychotherapie wirkt. Wie im vorangegangenen Kapitel dargestellt, besteht kein vernünftiger Zweifel daran, dass Psychotherapie bei psychischen Erkrankungen wirksamer als eine Nichtbehandlung ist und – wie eine Reihe von Untersuchungen zeigt – zumindest auf längere Sicht einer reinen Pharmakotherapie überlegen ist (Lambert 2013; Benecke 2014). Allerdings liegen nur für die Verhaltenstherapie (VT), die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) und die Psychoanalyse und nahe verwandte psychodynamische Therapien (PA/PD) aussagekräftige Daten vor.
Im Folgenden wollen wir uns hauptsächlich mit folgenden Fragen beschäftigen: (1) Wie könnten Korrelate einer erfolgreichen Psychotherapie im Gehirn aussehen, und mit welchen Mitteln kann die Hirnforschung diese erfassen? (2) Wie sind die Kernaussagen der hier behandelten Psychotherapien über deren Wirkungsweise aus neurowissenschaftlicher Sicht zu beurteilen? (3) Wie lassen sich die als psychotherapeutischer Hauptwirkfaktor nachgewiesene »therapeutische Allianz« und der dabei unterstellte »Placeboeffekt« neurobiologisch interpretieren? (4) Wie ist aus neurobiologischer Sicht die vermutliche Existenz zweier Therapiephasen zu beurteilen?
Von Gerhard Roth, Nicole Strüber im Buch Wie das Gehirn die Seele macht (2013) im Text Die Wirkungsweise von Psychotherapie aus Sicht der Neurowissenschaften Dieses Kapitel erwähnt ...
Begriffe KB IB clear | Gehirnbrain , Psychoanalyse , Psychotherapie , Wissenschaftscience |
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Beat und dieses Kapitel
Beat hat Dieses Kapitel während seiner Zeit am Institut für Medien und Schule (IMS) ins Biblionetz aufgenommen. Er hat Dieses Kapitel einmalig erfasst und bisher nicht mehr bearbeitet. Beat besitzt weder ein physisches noch ein digitales Exemplar. Aufgrund der wenigen Einträge im Biblionetz scheint er es nicht wirklich gelesen zu haben. Es gibt bisher auch nur wenige Objekte im Biblionetz, die dieses Werk zitieren.