
Der vorliegende Beitrag befasst sich empirisch mit dem Status von Selbstbestimmung vor dem Hintergrund der voranschreitenden Datafizierung, indem er am exemplarischen Fall einer Health- und Fitness-Plattform mit ethnographischen Mitteln das Zusammenspiel der Diskurse und Nutzungspraktiken am Front-End der Plattform mit den Datenanalyse- und Wertabschöpfungspraktiken am Back-End untersucht. Auf diese Weise wird nicht nur das Ineinandergreifen sozialer, technischer und ökonomischer Logiken auf der Plattform sicht-, sondern auch die Tatsache greifbar, dass Daten Handlungspotentiale zur Verfügung stellen. Eben dies erlaubt es den Plattformbetreibern, die auf der Plattform vollzogenen, datenbasierten Subjektivierungspraktiken in objektivierte Datensubjekte zu übersetzen. Daraus ergeben sich politische Implikationen, die abschließend andiskutiert werden.