
Die grundlegende Metaphysikkritik seit Immanuel Kant macht eine essenzialistische Wesensdefinition des Menschen obsolet. Es wird vorgeschlagen, die alltagslateinische Formel „conditio humana“ als das jeweilige epochale Menschsein in den thematisch definierten „Metaprozessen“ (vgl. Krotz 2007)
Mediatisierung,
Globalisierung und
Ökonomisierung zu konzeptionalisieren. „Conditio humana“ beschreibt dann das Spezifikum des Menschen nicht mehr essenziell, sondern
funktional. Der Mensch war und ist
immer global, ökonomisch und medial. Daraus zieht der Beitrag zwei Folgerungen:
Anthropologisch werden diese Metaprozesse als historisch unterschiedlich dominante Bewusstseinsformen bestimmt. Und
ethisch ermöglicht die kritische Reflexion auf diese Metaprozesse, sie nicht in ihrer Funktion als Movens sozialen und kulturellen Wandels zu verneinen, sondern sie unter den Anspruch plausibilisierter normativer Prinzipien der intentionalen und reflektierten Gestaltung dieser Metaprozesse zu stellen: normative Orientierung, menschliche Würde und kommunikative Authentizität.