Urteilsgewissheit und wissenschaftliches Kapital
Eva Barlösius
Zu finden in: Wissenschaft unter Beobachtung, 2007
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Zusammenfassungen
Für die Evaluation wissenschaftlicher Einrichtungen sind die Beobachtungen und Gespräche mit den Wissenschaftlern vor Ort,
der Austausch über die Eindrücke innerhalb der Begehungsgruppe und die gemeinsame Verständigung über die Bewertung von zentraler
Bedeutung. Diese Tätigkeiten werden üblicherweise unter dem Begriff Peer Review zusammengefasst, womit das Verfahren der Bewertung bezeichnet
wird. Hirschauer charakterisiert das Peer Review als eine Praxis, die sich qualitativer Methoden bedient', und ordnet es
den qualitativen Methoden der empirischen Sozialforschung zu (Hirschauer 2006: 421). Damit geht er davon aus, dass es sich
um eine planmäßig und reflektiert eingesetzte Arbeitsweise handelt. Ob die oben aufgezählten Evaluationstätigkeiten tatsächlich
auf einer wissenschaftlich ausgearbeiteten Methodik basieren, die ein reflektiertes, planmäßiges und folgerichtiges Vorgehen
garantiert und die vor allem personenungebunden durchgeführt werden kann, ist jedoch fraglich. Um diesen Zweifel deutlich
zu machen, spreche ich von qualitativen Praktiken, weil es sich um Fähigkeiten handelt, die von Wissenschaftlern erwartet
werden, aber nicht zu einem Methodenkompendium verdichtet sind, wie dies für die quantitativen Methoden der Fall ist. Erstaunlich
ist, dass die Resultate der Evaluationen trotzdem mit ausgeprägter Urteilsgewissheit vorgetragen, begründet und durchgesetzt
werden.
Von Eva Barlösius im Buch Wissenschaft unter Beobachtung (2007) im Text Urteilsgewissheit und wissenschaftliches Kapital Dieser Text erwähnt ...
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Beat und dieser Text
Beat hat Dieser Text während seiner Zeit am Institut für Medien und Schule (IMS) ins Biblionetz aufgenommen. Beat besitzt weder ein physisches noch ein digitales Exemplar. Aufgrund der wenigen Einträge im Biblionetz scheint er es nicht wirklich gelesen zu haben. Es gibt bisher auch nur wenige Objekte im Biblionetz, die dieses Werk zitieren.