
Das Lernen mit didaktischen Medien im digitalen Zeitalter soll in Lernwelten und Lernumgebungen stattfinden. Es soll »eigenaktiv, konstruktiv und kommunikativ« sein (van Lück 1996: 6). So oder ähnlich lauten seit etlichen
Jahren die Anforderungen der Fach-und Mediendidaktiker an die Gestalter und an die Gestaltung von Lernsoftware. Auch Rolf
Schulmeister plädiert für mehr offene Lernumgebungen, die einen Lernanlass oder einen Rahmen für den eigentlichen Lernprozess setzen sollen (Schulmeister 2005:
43). Doch wie sollen die Metaphern der Lernumgebungen und -welten mit den Konnotationen Offenheit, Weite und Bewegungsfreiheit in kommerzieller Lernsoftware für privates und schulisches Lernen
praktisch umgesetzt werden? Was heißt in diesem Kontext eigentlich eigenaktiv, konstruktiv, kommunikativ und offen? Diese Anforderungen sind in der Vergangenheit von den Entwicklern von Lernsoftware und deren Auftraggebern entweder weitgehend
ignoriert oder höchst unterschiedlich interpretiert worden.