
In großen Teilen der medienpädagogischen Forschung gibt es einen seltsamen Widerspruch: einerseits bestätigen zahlreiche Studien
die Medienförmigkeit von Wahrnehmungs- und Weltaneignungsprozessen bei Kindern und Jugendlichen, andererseits machen nur relativ
wenige Kolleginnen und Kollegen mediale Eigenproduktionen von Kindern und Jugendlichen zum Gegenstand ihrer Forschung. Während
in der Kindheits- und Jugendforschung <i>Selbstzeugnisse</i> von Kindern und Jugendlichen wie z.B. Tagebücher schon lange Bestandteil der Forschung sind (vgl. Winterhager-Schmid 1997), entwickelte sich in der medienpädagogischen Forschung die Analyse und Interpretation medialer Eigenproduktionen nur langsam.
Und dies, obgleich Medienpädagogen wissen, dass sich Artikulation und kommunikative Verständigung nicht nur im Medium der
Sprache und des Textes, sondern auch in demjenigen des Bildes bzw. bewegter Bilder vollziehen.