In der ersten Dekade des 21. Jahrhunderts wird deutlich, welch wichtige Bedeutung und Relevanz einer (Medien-)Pädagogik zukommt,
die kritisch orientiert ist (vgl. Winter 2006). Eine ihrer wesentlichen Aufgaben ist es, das Ideal einer demokratischen und freien Gesellschaft zu bewahren und zu verteidigen.
Eine kritische Pädagogik analysiert Herrschafts- und Machtverhältnisse, Formen des beschädigten Lebens, der Ausgrenzung, der
Diskriminierung, des Rassismus und der Benachteiligung. Sie möchte den diesen Strukturen unterworfenen Menschen helfen, ihre
Lebensverhältnisse (besser) zu verstehen sowie Möglichkeiten der Gestaltung und Veränderung zu erkennen und zu ergreifen.
Da die kritische Pädagogik die Handlungsmächtigkeit (agency') der von kritischen Lebensereignissen und einschränkenden Lebensbedingungen
Betroffenen entfalten und steigern möchte, folgt sie einem emanzipatorischen Erkenntnisinteresse. Zudem orientiert sie sich
am kosmopolitischen Ideal einer transnationalen Zivilgesellschaft, die eine weltweite Demokratisierung der Lebensverhältnisse
anstrebt.
Von Rainer Winter im Buch Pädagogische Medientheorie (2008) im Text Die Politik der Aufführung