Langeweile fördert Kreativität |
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Bemerkungen
Ich möchte keinem zu nahe treten, aber wenn man im wahrsten Sinne
des Wortes nichts zu tun hat, dann werden Nebensächlichkeiten immer
interessanter. Dann interessiert man sich auf einmal für die Geschehnisse
bei „Big Brother“, labt sich am Schicksal der „Auswanderer“, die im Rahmen von diversen Fernsehformaten dargeboten werden, stöbert auf
Instagram, verfolgt die Hochzeit von Heidi Klum oder konzentriert sich
auf die eigene Darstellung auf Instagram. Wie gesagt, ich will keinem
zu nahe treten, und jeder kann seine Erfüllung suchen, wo und wie er
will, solange er der Gesellschaft keinen Schaden zufügt. Aber für diese
Tätigkeiten einen biologischen oder existenziellen Sinn zu finden, fällt
mir schwer.
Von Lutz Jäncke im Buch Von der Steinzeit ins Internet (2021) im Text Erregung - Langeweile Das soll aber nicht bedeuten, dass Langeweile grundsätzlich zu kreativen
und herausragenden Leistungen führt. In der Regel kommen Menschen
und Affen auf merkwürdige, ja eher skurrile Ideen – man würde
auch sagen, sie machen Blödsinn –, die letztlich keinen wirklich biologischen
Sinn haben. Langeweile ist ein Kennzeichen für zu wenig Erregung.
Sind wir nicht in eine Art „Überlebenskampf “ eingebunden,
kommt Langeweile auf. Dabei ist es nicht wichtig, ob wir im ursprünglichen
Sinn um unser Überleben kämpfen müssen. Auch wenn wir keine
anspruchsvollen Ziele haben und unser Leben keine Herausforderungen
bietet, entsteht Langeweile. Dann suchen wir als Ersatz andere
Quellen der Erregung, die aber in den meisten Fällen eher weniger
sinnvoll sind. Sich in einer Wohlstandswelt ohne Druck behaupten zu
müssen, lässt schnell andere Themen, eigentlich eher merkwürdige,
wichtig werden.
Von Lutz Jäncke im Buch Von der Steinzeit ins Internet (2021) im Text Erregung - Langeweile Zitationsgraph
3 Erwähnungen
- The Science of Boredom (Sandi Mann) (2016)
- Von der Steinzeit ins Internet - Der analoge Mensch in der digitalen Welt (Lutz Jäncke) (2021)
- 7. Erregung - Langeweile
- Warum Langeweile Kindern guttut (Claudia Fromme) (2024)