Pädagogik ist eine Pastoralmacht
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Bemerkungen
Die pädagogische Disziplin und auch die Richtung der Erwachsenenbildung kann als pastorales Machtmodell par excellence interpretiert werden (vgl. Mayer-Drawe, 1996, S. 660). Die Lehrperson soll sich als Hirte um alle Schafe individuell sorgen, indem sie sie bei ihren Lernprozessen begleitet. Eine weitere Deutung der Pädagogik bzw. Erwachsenenbildung entsteht in der Verbindung von individueller Sorge und gleichzeitigem Geständniszwang. Praktiken des Verschriftlichens sind Bedingung für die Produktion von Wissen. In der Erwachsenenbildung existieren seit einiger Zeit Konzepte bzw. Instrumente zur Verschriftlichung der metakognitiven Seite des Lernens. In »Lernjournalen« sollen die Lernenden neben inhaltlichen Anmerkungen auch festhalten, wie sie lernen. Auf der einen Seite können so die Selbstpraktiken der Teilnehmenden geformt werden, während gleichzeitig ein sehr individuelles Wissen produziert wird, das auch der Lehrperson zugänglich ist.
Von Julia Franz in der Diplomarbeit Die Regierung der Qualität (2004) im Text Foucaults Konzept der Gouvernementalität auf Seite 40Zitationsgraph
2 Erwähnungen
- Die Regierung der Qualität - Eine Rekonstruktion neoliberaler Gouvernementalität am Beispiel von Qualitätsmanagement in der Erwachsenen- und Weiterbildung (Julia Franz) (2004)
- 3. Foucaults Konzept der Gouvernementalität
- Selbstlernarchitekturen und Lehrerbildung - Zur inneren Modernisierung der Lehrerbildung (Hermann Forneck, Mathilde Gyger, Christiane Maier Reinhard) (2006)