
Das Erstellen von Listen ist keine rein technische Tätigkeit, sondern umfasst auch eine unsichtbare Politik der Liste. Obwohl Listen als eine eher profane Kommunikationstechnik erscheinen, lässt sich ihre politische Bedeutung nur schwer unterschätzen: „The material culture of bureaucracy and empire is not found in pomp and circumstance, nor even in the first instance of the point of a gun, but rather at the point of a list“ (Bowker und Star
1999, S. 137). Diese politischen Effekte werden häufig jedoch nur bei explizit ‚politischen‘ Listen wahrgenommen, wie beispielsweise schwarzen Listen, deren Regeln von Inklusion und Exklusion Gegenstand lebhafter rechtlicher und politischer Debatten sind.