
Manuel Castells ist vor allem für seine Arbeiten zur Stadtsoziologe bekannt, wie
The Urban Question (1977),
The City and the Grassroots (1983) oder
The Informational City (1989). Bereits in
The Informational City stand aber die Frage im Mittelpunkt, in welchem Verhältnis die Entwicklung der neuen Informationstechnologien zu urbanen und regionalen Prozessen steht. Sein Ausgangspunkt war dabei die kritische Auseinandersetzung mit einer These, die sich mindestens auf McLuhans Idee des globalen Dorfs zurückverfolgen läßt. Die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien, so wird dabei angenommen, relativieren den Raum und führen damit zu einer Entstrukturierung räumlicher Ordnungen, in deren Folge die Stadt an Bedeutung verlöre. Castells Analyse suchte hingegen, gegenwärtige Transformationen räumlicher Ordnungen im Zeichen neuer Informationstechnologien als Manifestationen der Interaktion zwischen der
Restrukturierung des Kapitalismus als sozialem System und '
Informationalismus' als neuer Form sozio-technischer Organisation zu verstehen. In Folge dieser Interaktion bilde sich eine neue räumliche Ordnung heraus, in deren Mittelpunkt die
informationelle Stadt stünde. Diese These einer komplexen sozioökonomisch- technischen Matrix als Quell gegenwärtigen gesellschaftlichen Wandels leitet auch die Arbeit zur 'informationellen Gesellschaft' an.