
Das Lernen mit Technologien kommt der allgemeinen Forderung der Erwachsenenbildung, mehr Selbststeuerung, Anwendungsorientierung und Flexibilität bei der Gestaltung von Lehr-/Lern-Arrangements in unterschiedlichen beruflichen, privaten und gesellschaftlichen Kontexten zu ermöglichen, nach. Auch im lebenslangen Lernprozess einer erwachsenen Person nimmt der technologiebasierte Wissenserwerb einen immer größeren Stellenwert ein. Dennoch spielen Technologien in der Erwachsenen- und Weiterbildung bislang nur in spezifischen Disziplinen (zum Beispiel in der beruflichen Fortbildung) eine wesentliche Rolle. Die Ursachen finden sich meist in den bestehenden Vorbehalten gegenüber computergestützten Lernangeboten, den zunehmenden mediendidaktischen Herausforderungen, oder in den fehlenden institutionellen Rahmenbedingungen zum Technologieeinsatz in der Erwachsenen- und Weiterbildung. Mit den neuen Möglichkeiten des Web 2.0, den zahlreichen internetbasierten Wissensressourcen, der immer bedeutenderen Rolle der Netzgeneration in der Erwachsenenbildung und der sich abzeichnenden Universalisierung der Erwachsenen- und Weiterbildung auf institutioneller Ebene scheint allerdings auch eine Bewegung in Richtung einer technologiebasierten Erwachsenen- und Weiterbildung in Gang zu kommen. Gründen technologiebasierte Erwachsenenbildungsangebote derzeit meist noch auf Initiativen einzelner Bildungsinstitutionen, so zeigen Länder wie England, dass nationale Rahmenregelungen zum Technologieeinsatz in der Erwachsenen- und Weiterbildung zu einer weiteren Entwicklung verhelfen können.