
Dieser Beitrag untersucht die Existenz von kollektiven Phänomenen auf unterschiedlichen Realitätsebenen, materiell wie virtuell,
und strebt eine Neudefinition von Kollektivität an. Der im deutschsprachigen Raum negativ konnotierte Begriff verweist auf
Sozialismus und damit auf den für westliche ökonomische Strukturen unerträglichen Zustand der Aufweichung der Kategorie des
persönlichen Eigentums. Daher werden kollektive Formen im Internet von Politik und Ökonomie mit Misstrauen betrachtet. Sie
sind der Hinweis darauf, dass das Internet noch nicht vollständig von ökonomischen und politischen Machtdiskursen durchzogen
und damit nicht im Detail kontrollierbar ist. Zurzeit sind zwei gegenläufige Bewegungen im Internet festzustellen: Die Schaffung
von unabhängigen medialen Kommunikations- und Informationsräumen und im Nachzug die Versuche, diese zu begrenzen, zu observieren
und zu kontrollieren.