Ist Chatten Kommunikation? Is chatting communication?
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Bemerkungen
Ein leises Unbehagen bleibt mir freilich dennoch, wenn es um das Chatten geht. Es ist dasselbe Unbehagen, das ich habe, wenn meine Schülerinnen lieber bunte Blättchen statt anspruchsvolle Zeitungen lesen, lieber in klischeehaften Romanen statt in den Klassikern schmökern oder lieber FastFood-Ketten beehren als ein gutes Restaurant aufzusuchen. Daher: Wer sich und seinen Unterricht nur an den Idealen des Wahren, Guten und Schönen ausrichtet, der sollte das Internet vielleicht wirklich im Computerghetto lassen oder es - besser noch - im Giftschrank versperren. Allerdings sollte man sich dann auch daran erinnern, dass im Lauf der Geschichte schon mehrmals die besten Sachen gerade dort zu finden waren.
Von Christian Schartner im Buch Schulen auf dem Weg in die Informationsgesellschaft (2000) im Text Öffnet die Computerghettos! Doch wer weiß: Vielleicht fehlt uns einfach auch nur das Verständnis, der prinzipielle Zugang zu dieser Art von Kommunikation. Und etwas Experimentieren sollte doch erlaubt sein, wenn man sich mit Neuem befasst. Liest man, was eine Schülerin zum Thema "Chatten" im Jahresbericht unserer Schule festhielt, dann wird manches auch plausibler: "Man erzählt sich etwas, ohne die Stirnme des anderen zu hören. Herantasten über Buchstaben, wie bei Brieffreunden. Rumalbern oder Kummer aus der Seele kramen, online geht alles - weil man sich jederzeit wegklicken kann, falls es zu persönlich oder zu peinlich wird. Was die Schüler so faszinierend am Chatten finden? Es ist einfach toll, sich mit Jugendlichen über große Entfernungen hinweg zu unterhalten!"
Von Christian Schartner im Buch Schulen auf dem Weg in die Informationsgesellschaft (2000) im Text Öffnet die Computerghettos! auf Seite 1051 Erwähnungen
- Schulen auf dem Weg in die Informationsgesellschaft (Peter A. Bruck, Guntram Geser) (2000)
- 8. Öffnet die Computerghettos! - Bemerkungen zu einem Dilemma der schulischen Alltagspraxis (Christian Schartner)