Schule muss auch auf Arbeitslosigkeit vorbereiten
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Bemerkungen
Leitziel Nr. 4: Es muß Ziel zukünftiger Bildungsbernühungen sein zu vermitteln, daß der Einsatz menschlicher Arbeit in Zukunft in den Industrienationen zur Basislebenserhaltung nicht unbedingt notwendig ist.
Von Klaus Haefner im Buch Die neue Bildungskrise (1982) im Text Ansätze für ein neues Bildungswesen auf Seite 269Es ist die Aufgabe der Schule. dafür zu sorgen, dass es in Zukunft mehr Leute gibt mit guten Ideen für ihre freie Zeit. Ich habe vorhin gesagt, dass Kinder heute in der Schule lernen, nur für eine Belohnung zu arbeiten. Werden sie später arbeitslos und kriegen keine Belohnung mehr in Form von einem Lohn, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie deprimiert werden, ziemlich gross. Wenn ich aber lerne, für mich selbst zu arbeiten, gibt es gar keine Arbeitslosigkeit.
Von Richard David Precht im Text «Algebra braucht kaum jemand im Leben. Das ist verschwendete Zeit» (2019) Leitziel Nr. 5: Das Bildungswesen muß sich intensiv um die Vermittlung eines angemessenen Freizeitverständnisses und die Fähigkeit zur Gestaltung der Freizeit bemühen.
Mit zunehmender Automatisierung und aufgrund von abnehmenden Spielräumen in der Umsetzung von Rohstoffen und Energie in materielle Produkte wird der Anteil der Arbeitszeit am Leben weiter abund der der Freizeit zunehmen. D. h., eine auf den ganzen Menschen ausgerichtete Bildung und Ausbildung muß sich verstärkt dem Freizeitbereich zuwenden.
Hierzu bedarf es vielerlei Umstellungen im Bildungswesen. Die wichtigste ist wohl die, daß sich ein neues Verständnis von Lehrenden und Lernenden zur Freizeit entwickelt. Fähigkeiten und Fertigkeiten außerhalb dessen, was mittelbar oder unmittelbar dem zukünftigen Beruf nutzt, müssen wichtig und ernstgenommen werden. Der Mensch in seiner Gesamtheit - und nicht nur der arbeitende Mensch - muß ins Zentrum des Bildungswesens gerückt werden.
Von Klaus Haefner im Buch Die neue Bildungskrise (1982) im Text Ansätze für ein neues Bildungswesen Mit zunehmender Automatisierung und aufgrund von abnehmenden Spielräumen in der Umsetzung von Rohstoffen und Energie in materielle Produkte wird der Anteil der Arbeitszeit am Leben weiter abund der der Freizeit zunehmen. D. h., eine auf den ganzen Menschen ausgerichtete Bildung und Ausbildung muß sich verstärkt dem Freizeitbereich zuwenden.
Hierzu bedarf es vielerlei Umstellungen im Bildungswesen. Die wichtigste ist wohl die, daß sich ein neues Verständnis von Lehrenden und Lernenden zur Freizeit entwickelt. Fähigkeiten und Fertigkeiten außerhalb dessen, was mittelbar oder unmittelbar dem zukünftigen Beruf nutzt, müssen wichtig und ernstgenommen werden. Der Mensch in seiner Gesamtheit - und nicht nur der arbeitende Mensch - muß ins Zentrum des Bildungswesens gerückt werden.
Dieses Ziel eines neuen Bildungswesens resultiert aus der Einsicht, daß das Lehrziel "Arbeiten ist eine notwendige menschliche Funktion" in Widerspruch geraten wird zu einer Situation, in der die zur Basislebenserhaltung notwendige Arbeit soweit automatisiert werden kann, daß der Mensch hierfür nicht mehr notwendig ist. Menschen aber, die irn Bildungswesen 10, 13 oder gar 18 Jahre lang zu einer arbeitsintensiven Gmndeinstellung erzogen wurden, haben nur eine geringe Chance, das Nichtarbeiten - bei angemessener Beteiligung am Bruttosozialprodukt - positiv zu akzeptieren. Ihnen gelingt es nicht mehr, ein neues -von den traditionellen Wertvorstellungen eines "produktiven" Lebens abweichendes - Selbstverständnis aufzubauen. Dieses wird aber gerade für viele Substituierbare von großer Wichtigkeit sein. Es erscheint wenig sinnvoll, daß das Bildungswesen durch eine überzogene Ausbildung zum "Arbeitswütigen" diejenigen, die nicht zu arbeiten brauchen, psychisch belastet.
Von Klaus Haefner im Buch Die neue Bildungskrise (1982) im Text Ansätze für ein neues Bildungswesen auf Seite 269Vorträge von Beat mit Bezug
Zitationsgraph
2 Erwähnungen
- Die neue Bildungskrise - Herausforderung der Informationstechnik an Bildung und Ausbildung (Klaus Haefner) (1982)
- «Algebra braucht kaum jemand im Leben. Das ist verschwendete Zeit» (Richard David Precht, Michael Furger) (2019)