
Die moderne Kindheitsforschung, vor allem wenn sie am qualitativen Forschungsparadigma orientiert ist, diskutiert und differenziert seit mehr als einem Jahrzehnt den Anspruch, die » Perspektiven « von Kindern zu erforschen: ihre (kinder-)kulturellen Praktiken, Erfahrungen, Sichtweisen und Orientierungen (vgl. z. B. Honig/Lange/Leu 1999; Heinzel 2000; Deckert-Peaceman, Dietrich/Stenger 2010). Den auf die (frühe) Kindheit bezogenen Bildungstheorien, die sich in der Frühpädagogik etabliert haben (vgl. z. B. Schäfer 2011; Schäfer/Staege 2010) und Kinder als individuelle und soziale Akteure betrachten, die an Selbst- und Weltkonstruktionsprozessen aktiv beteiligt sind, entspricht in der frühpädagogischen und der Kindheitsforschung eine sich zunehmend durchsetzende Anerkennung von Kindern als Forschungssubjekten, also als in ihren Rechten und Kompetenzen anzuerkennende aktive Mit-Gestalter von Forschungssituationen.