
In den vergangenen Jahren haben sich die Nutzungsmöglichkeiten und -praktiken im Internet deutlich verändert. Angestoßen wurde
diese Entwicklung vor allem durch die fortschreitende Diffusion von leistungsfähigen Breitbandanschlüssen und innovativern
Software-Anwendungen. Als Sammelbegriff für diese Veränderungen hat sich die Bezeichnung ‘Web 2.0’ eingebürgert und Eingang
in die öffentliche Diskussion gefunden (vgl. bspw. Spiegel 2007). Allerdings besteht bisweilen Unsicherheit darüber, was eigentlich
das Neue am Web 2.0 ist und ob - nicht zuletzt auch aus medienpädagogischer Perspektive - gesellschaftlicher Handlungsbedarf
besteht, um auf die Veränderungen zu reagieren. Im Vergleich zu anderen Themen (wie zuletzt beispielsweise bei der Debatte
über Computerspiele) ist im Zusammenhang mit Web 2.0 zu beobachten, dass die öffentliche Berichterstattung uneins scheint,
ob das Gefahren- oder das Partizipationspotenzial schwerer wiegt und wie die Entwicklung im Netz insgesamt zu bewerten ist.
Die hohe soziotechnische Dynamik erschwert den Überblick über das Angebotsspektrum und führt dazu, dass trotz eines scheinbar
souveränen Umgangs von Heranwachsenden mit den neuen Möglichkeiten bislang noch vergleichsweise wenig diskutiert wird, welche
Herausforderungen das Web 2.0 an Kinder und Jugendliche und damit auch an die Medienpädagogik stellt.