Geld kann intrinsische Motivation gefährden |
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Bemerkungen
Gleichwohl ist auch für die intrinsische Motivation die Höhe der Entlohnung nicht
nebensächlich. Eine als fair empfundene fixe Entlohnung wird als Signal für Wohlwollen
und Wertschätzung wahrgenommen und mit höherer freiwilliger Kooperation beantwortet
als eine variable Entlohnung (Irlenbusch & Sliwka 2003; Kuvaas 2006).
Von Margit Osterloh, Bruno S. Frey im Text Anreize im Wissenschaftssystem (2008) auf Seite 21Monetäre Anreize können, wie die Sozialpsychologie (z.B. Deci
1980) und die Psychologische Ökonomik (Frey 1997) zeigt, unter bestimmten
Bedingungen diese Motivation verdrängen. Dies steht im Gegensatz zur StandardÖkonomik,
welche den theoretischen Hintergrund von “pay for performance” Systemen
darstellt. Sie nimmt an, dass variable Gehaltsbestandteile immer die Leistung erhöhen, d.h.
einen Preiseffekt erzeugen. Sie berücksichtigt nicht, dass gleichzeitig zum Preiseffekt ein
Verdrängungseffekt stattfindet, der zu einer Verringerung der Motivation in die erwünsche
Richtung führt, sofern (a) die Tätigkeit ursprünglich intrinsisch motivierend war, (b) die
Entlohnung als kontrollierend empfunden wird und (c) die durch die Entlohnung verstärkte
extrinsische Motivation den Verlust an intrinsischer Motivation nicht ausgleicht (vgl. Osterloh & Weibel 2008). Der Verdrängungseffekt beruht in erster Linie auf der Verringerung der empfundenen Autonomie (Gagne & Deci 2005).
Von Margit Osterloh, Bruno S. Frey im Text Anreize im Wissenschaftssystem (2008) auf Seite 201 Erwähnungen
- Anreize im Wissenschaftssystem (Margit Osterloh, Bruno S. Frey) (2008)