
Das Einscannen von rund 10 bis 25 Millionen Büchern durch Google (die Zahlen variieren in verschiedenen Meldüngen) könnte sich somit als Bumerang erweisen, der das Medium Buch selbst vernichtet. Es gibt wahrscheinlich in einer Welt, die konsequent auf die Online-Verfügbarkeit von Texten umgestellt hat, keinen erkennbaren Grund mehr, sich noch den Beschränkungen und Umfangsvorgaben eines materiellen Objekts zu unterwerfen. Für das Leseverhalten könnte dies bedeuten, dass das sinnerfassende Lesen längerer Texte von einem mentalen Einscannen von Schnipseln abgelöst wird. Was auf den ersten Blick wie eine absatzfördernde Maßnahme wirkt (immerhin wird in der Google-Buchsuche auf Kaufmöglichkeiten des Buchs verwiesen), könnte auf den zweiten Blick das Ende des Buchs einläuten: Vielleicht wird es den eiligen Google-Buchsuchenden schon bald genügen, einen Absatz aus einer Seite abzuschreiben, in der das gesuchte Stichwort vorkommt.