Suchmaschinen gefährden die Lesekompetenz |
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Bemerkungen
Permanente Stichwortsuchen bei Google und erst recht dann in der Google-Buchsuche könnten relativ rasch dazu führen, dass die Lesekompetenz - gemeint ist damit vor allem das inhaltliche Erfassen längerer Textabschnitte - abnimmt. Lesen könnte bald nicht mehr bedeuten, das zentrale Argument eines Autors in einem Aufsatz oder Buch zu erfassen, sondern Texte nach Stichwörtern punktuell und höchst fragmentarisch abzugrasen.
Von Stefan Weber im Buch Das Google-Copy-Paste-Syndrom (2006) im Text Vorboten auf Seite 24Das Einscannen von rund 10 bis 25 Millionen Büchern durch Google (die Zahlen variieren in verschiedenen Meldüngen) könnte sich somit als Bumerang erweisen, der das Medium Buch selbst vernichtet. Es gibt wahrscheinlich in einer Welt, die konsequent auf die Online-Verfügbarkeit von Texten umgestellt hat, keinen erkennbaren Grund mehr, sich noch den Beschränkungen und Umfangsvorgaben eines materiellen Objekts zu unterwerfen. Für das Leseverhalten könnte dies bedeuten, dass das sinnerfassende Lesen längerer Texte von einem mentalen Einscannen von Schnipseln abgelöst wird. Was auf den ersten Blick wie eine absatzfördernde Maßnahme wirkt (immerhin wird in der Google-Buchsuche auf Kaufmöglichkeiten des Buchs verwiesen), könnte auf den zweiten Blick das Ende des Buchs einläuten: Vielleicht wird es den eiligen Google-Buchsuchenden schon bald genügen, einen Absatz aus einer Seite abzuschreiben, in der das gesuchte Stichwort vorkommt.
Von Stefan Weber im Buch Das Google-Copy-Paste-Syndrom (2006) im Text Vorboten auf Seite 24Erwähnungen auf anderen Websites im Umfeld von Beat Döbeli Honegger
Website | Webseite | Datum |
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Argumente gegen das Digitale in der Schule | Sprachkompetenz-Argument | 09.01.2019 |
1 Erwähnungen
- Das Google-Copy-Paste-Syndrom - Wie Netzplagiate Ausbildung und Wissen gefährden (Stefan Weber) (2006)