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Beats Biblionetz - Aussagen

Früher war Informatik/Programmieren ein Frauenberuf

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iconBemerkungen

Das Patriarchat der DingeAuch die NASA nutzte vornehmlich Mathematikerinnen als menschliche Computer, während sie sich in den 1960er-Jahren auf ihren Höhepunkt im Welt(all)geschehen, die Mondlandung, zubewegte. In diesem Jahrzehnt brach in den USA aufgrund der Raumfahrt-Euphorie die eigentliche Pionierzeit des Programmierens an, in der so gut wie jede Person, die sich dafür interessierte, einen Arbeitsplatz finden konnte, ungeachtet ihres Geschlechts und ihrer Hautfarbe. Allerdings fanden nicht alle einen gleich gut bezahlten Job. Die NASA bot Aufstiegschancen, doch zum Eignungstest für Posten mit Verantwortung wurden hauptsächlich weiße Männer eingeladen. Erst als die Informatikerin Grace Hopper 1969 den Computer Sciences Man of the Year AwardX für eine von ihr erfundene Programmiersprache erhielt, wuchs das Bewusstsein dafür, dass Frauen mehr können, als Gleichungen lösen und Löcher in Lochkarten stanzen. Im selben Jahr war es Margaret Hamilton, deren Code Apollo 11, die erste bemannte Mondmission, ermöglichte, die Neil Armstrong seinen legendären großen Schritt auf den Mond bescherte.
Von Rebekka Endler im Buch Das Patriarchat der Dinge (2021) im Text Technologie, Lust und Internet
Das Patriarchat der DingeDoch erstmal war »Computer« jahrzehntelang nur eine Jobbeschreibung und keine Maschine, und dieser Job wurde größtenteils von Frauen erledigt, da ihre Arbeitskraft nun mal sehr viel billiger war als die von Männern. Außerdem wurden Männer während des Zweiten Weltkriegs woanders gebraucht, auf dem Schlachtfeld zum Beispiel, wo sie ihre Geschütze nach den von den menschlichen Computern berechneten Ergebnissen auf ihr Ziel richteten. Um die Berechnungen für Bomben präziser und weniger anfällig für menschliche Fehler zu machen, wurde in den USA ENIAC erfunden und von sechs Mathematikerinnen unter allergrößter Geheimhaltung programmiert. Diese Frauen wurden in der Öffentlichkeit als »Refrigerator Ladies« bekannt, ganz so, als sei es ihre Aufgabe, die Maschine zu beaufsichtigen, und nicht, sie mathematisch zu programmieren. Ihre Rolle wurde nach außen hin bewusst kleingehalten und sogar verschleiert, um dem Prestige des Projekts – und dem der Schirmherren, zwei männlichen Programmleitern – nicht zu schaden. Als die Mathematikerinnen fertig waren, war der Zweite Weltkrieg zu Ende, doch ihre Arbeit gilt heute als der Grundstein aller modernen Computer.
Von Rebekka Endler im Buch Das Patriarchat der Dinge (2021) im Text Technologie, Lust und Internet
Als die Computertechnik noch in den Kinderschuhen steckte, war Programmieren kein angesehener Karriereweg. Die Angestellten waren unterbezahlt, und das gesellschaftliche Prestige fehlte dem Beruf ebenso wie eine anerkannte Berufsbildung. Mit anderen Worten: Informatikerin war ein typischer Frauenberuf. Die Gesellschaft der vierziger, fünfziger und sechziger Jahre konnte dies auch ohne Probleme mit den natürlichen Eigenschaften der Frauen erklären:Programmieren sei ganz ähnlich, wie einem Kochrezept zu folgen oder ein Menu zusammenzustellen, darin seien die Frauen doch gut. Zudem müsse eine Informatikerin bei der Arbeit nicht viel physische Kraft aufwenden.Auch das sei ein klarer Vorteil für die Frau, befand man. Doch dann geschah etwas mit dem Berufszweig, was den Frauen zum klaren Nachteil gereichte: Er wurde wichtig. Ab den siebziger Jahren nahm die Digitalisierung verschiedener Arbeitsbereiche stetig zu. Spätestens ab den neunziger Jahren war der Mikrocomputer, das also, was wir heute als Computer verstehen, im Arbeits- und im Privatleben allgegenwärtig. Leute, die programmieren konnten, wurden immer gefragter, ihre Löhne stiegen, Prestige und Einfluss nahmen zu. Mit anderen Worten:Informatiker wurde ein typischer Männerberuf
Von Nadine A. Brügger im Text Die Informatik ist männlich (2021)

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Genderbewusste InformatikGenderbewusste Informatik27.11.2021

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