Delegiertenversammlung des LCH, PH Zug, 16.06.2018
Seit mehr als 40 Jahren wird über die Frage gestritten, ob digitale
Medien tatsächlich lernförderlich sind. Einige Studien können
einen didaktischen Mehrwert digitaler Medien nachweisen, andere
zeigen aber auch, dass die Leistungen beim Einsatz von digitalen
Medien sinken. Bei vielen ist schließlich kein nennenswerter
Unterschied nachweisbar. Dieser Effekt verstärkt sich, wenn in
Metastudien die Ergebnisse ähnlicher Studien zusammengefasst
werden. Thomas L. Russell überschrieb deshalb seine aus 355
Studien bestehende Metastudie mit dem Titel The no significant difference
phenomenon einem Begriff, der bis heute die Diskussion
über den didaktischen Mehrwert digitaler Medien prägt.
Die in Fachkreisen allgemein akzeptierte Schlussfolgerung
aus dieser Diskussion lautet, dass die Frage »Was bringen
digitale Medien?« in dieser allgemeinen Form falsch gestellt
ist, beziehungsweise dazu keine pauschale Antwort möglich
ist. Es sind nicht ( digitale oder analoge ) Medien per se, die
einen didaktischen Mehrwert bieten, sondern die geschickte
Kombination aus Unterrichtsmethode, Inhalt und Medien. Auch
die Wandtafel führt nicht automatisch zu besserem Unterricht.
Es sind gut ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer, die wissen,
wann und wie Medien lernförderlich eingesetzt werden können.