In Aufsätzen und Reden betonen Topmanager und Betriebswirtschaftsprofessoren unermüdlich, wie wichtig Innovation sei, und fordern unablässig dazu auf, «out of the box» zu denken. In der Praxis geschieht das Gegenteil: Die Bullshit-Jobs sind auf dem Vormarsch. So bezeichnet der Anthropologe David Graeber Arbeitsplätze, die unproduktiv und daher eigentlich überflüssig sind. «Einige Ökonomen schätzen, dass rund ein Viertel aller amerikanischen Erwerbstätigen mit Überwachungsarbeiten beschäftigt ist – Eigentum bewachen, Arbeitnehmer kontrollieren oder sonst dafür sorgen, dass ihre Mitbürger keinen Unsinn anstellen», schreibt er in seinem neuen Buch «The Democracy Project». «Wirtschaftlich gesehen sind diese Tätigkeiten reine Verschwendung. Tatsächlich sind die meisten ökonomischen Innovationen der letzten 30 Jahre mehr politisch als wirtschaftlich sinnvoll.»
Von Philipp Löpfe im Text «Bullshit-Jobs» sind auf dem Vormarsch (2013)