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Beats Biblionetz - Begriffe

Bedingungsloses Grundeinkommen

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iconSynonyme

Bedingungsloses Grundeinkommen, Grundeinkommen, bedingungsloses, unconditional basic income, basic income guarantee, universal basic income, universal demogrant, citizen’s income

iconBemerkungen

Genau weil es der Schweiz so gut geht, eignet sie sich ideal für Experimente mit dem Grundeinkommen.
Von Giannis Varoufakis im Text «Die Schweiz ist ideal für Experimente mit dem Grundeinkommen» (2016)
Das bedingungslose Grundeinkommen entlastet die Menschen kolossal und führte zu mehr Bildungsausgaben, Eigenverantwortlichkeit und Kreativität.
Von Theo Wehner im Text Wir brauchen wieder Utopien (2016)
Erwerbstätigkeit und Existenzsicherung gehören heute meist zusammen, aber das ist nicht gottgegeben, das könnte man genauso gut trennen. Es ist ein gesellschaftlicher Entscheid.
Von Theo Wehner im Text Wir brauchen wieder Utopien (2016)
Die Robotisierung ist längst im Gange, Roboter kaufen aber keine Produkte. Deshalb braucht es ein Grundeinkommen, um diesen Wandel aufzufangen und eine Gesellschaft mit zunehmender Vermögensungleichheit zu stabilisieren.
Von Giannis Varoufakis, Michael Soukup im Text «Die Schweiz ist ideal für Experimente mit dem Grundeinkommen» (2016)
Was fehlt, wenn alles da ist?Das bedingungslose Grundeinkommen billigt jedem zu, was er braucht, und lädt jeden ein, zu mangelt heute nicht an Produkten. Woran es mangelt, um im Überfluss nicht unterzugehen, sind Mut und Phantasie. Sie können nicht erzwungen, sondern nur ermöglicht werden.
Von Daniel Häni, Philip Kovce im Buch Was fehlt, wenn alles da ist? (2015) im Text Arbeit auf Seite  33
NZZ am Sonntag 3.01.2016Sowohl Ford wie Brynjolfsson schlagen ein bedingungsloses Grundeinkommen vor, um die negativen Folgen der Automatisierung abzufedern. Denn der Abstieg der Mittelschicht schafft ein neues Problem: Wenn Millionen von Konsumenten fehlen, kauft niemand mehr die von Robotern gefertigten Produkte.
Von Marco Metzler in der Zeitschrift NZZ am Sonntag 3.01.2016 (2016) im Text Uns braucht es bald nur noch als Konsumenten
Was fehlt, wenn alles da ist?Das bedingungslose Grundeinkommen unterbindet, dass wir das Erfinden arbeitssparender Maschinen bremsen, nur weil eine Aufgabe einen Arbeitsplatz garantiert, der Einkommen generiert. Das Grundeinkommen ermöglicht, dass Maschinen alles erledigen können, was sie beherrschen. Und es ermöglicht uns jene Muße, welche für die menschliche Begegnung einzig das Maß sein bnn.
Von Daniel Häni, Philip Kovce im Buch Was fehlt, wenn alles da ist? (2015) im Text Arbeit auf Seite  37
Erik BrynjolfssonDie Schweiz hat bereits einige innovative Ideen wie das bedingungslose Grundeinkommen ins Auge gefasst, das in den nächsten 10 bis 20 Jahren erforderlich sein könnte, um die Folgen der Automatisierung abzufedern. Das Land könnte sich dieses neue Modell leisten, weil es reich und produktiv ist und Technologie effektiv nutzt. Ich sehe die Schweiz als ein mögliches Modell für die Zukunft.
Von Erik Brynjolfsson, Marco Metzler in der Zeitschrift NZZ am Sonntag 3.01.2016 (2016) im Text «Millionen Arbeitsplätze verschwinden» auf Seite  25
Ich bin ja Deutscher. Aber wenn ich dürfte, würde ich Ja stimmen. Auch, weil ich weiss, dass eine Annahme der Vorlage, womit ich wirklich nicht rechne, nie sofort umsetzbar wäre. Es geht mir vor allem darum, ein Signal zu setzen. In jedem Fall passen Grundeinkommen und Industrie 4.0 zusammen: Beides sind Utopien, und wir brauchen wieder Utopien. Fürchten sollten wir uns vor anderem.
Von Theo Wehner im Text Wir brauchen wieder Utopien (2016)
Richard David PrechtWenn es ein Land gibt, das heute kein Grundeinkommen benötigt, dann die Schweiz. Und trotzdem war ein Viertel dafür. Ich bin aus den Schuhen gekippt, ich hätte nicht einmal mit fünf Prozent gerechnet. Wenn man in Deutschland vor zehn Jahren von einem bedingungslosen Grundeinkommen gesprochen hätte, wären vielleicht fünf Prozent der Bevölkerung dafür gewesen. Laut Umfragen ist es heute schon ein Drittel.
Von Richard David Precht im Text «Algebra braucht kaum jemand im Leben. Das ist verschwendete Zeit» (2019)
Das bedingungslose Grundeinkommen fördert weder die Arbeitslosigkeit, noch hat es etwas damit zu tun, dass Leute zu Hause herumsitzen und nichts tun. In der Schweiz haben meines Wissens in einer repräsentativen Umfrage nur 2 Prozent gesagt, sie würden aufhören zu arbeiten. Selbst wenn es etwas mehr wären: Das Grundeinkommen macht nicht faul. Die Experimente, die zu diesem Thema gemacht wurden, etwa in Kanada in den 70ern, haben das belegt. Oder würden Sie aufhören zu arbeiten?
Von Giannis Varoufakis, Michael Soukup im Text «Die Schweiz ist ideal für Experimente mit dem Grundeinkommen» (2016)
Was fehlt, wenn alles da ist?Das bedingungslose Grundeinkommen lässt sich […] als Automatisierungsdividende verstehen. Nicht Roboter brauchen Einkommen, sondern wir. Wir erhalten den Lohn dafür, dass Roboter uns die Arbeit abnehmen, weil sie selbst keinen Lohn benötigen. Wir belohnen uns selbst dafür, Roboter erfunden zu haben. Das Grundeinkommen beteiligt jeden Bürger an den Gewinnen des technischen Fortschritts, indem es ihm subjektiv die Freiheit ermöglicht, die der technische Fortschritt für uns alle längsr objektiv verwirklicht.
Von Daniel Häni, Philip Kovce im Buch Was fehlt, wenn alles da ist? (2015) im Text Arbeit
Digitaler HumanismusDie Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens würde die ohnehin bestehende kulturelle Spaltung der Gesellschaft in beruflich Integrierte und beruflich Nicht-Integrierte, sei es durch prekäre und häufig wechselnde Beschäftigungsverhältnisse oder durch Arbeitslosigkeit, vertiefen. Die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens käme einer Kapitulation gleich. Statt einer Strategie der Integration und Inklusion in die Arbeitsgesellschaft würde der endgültige und dann bald irreversible Ausstieg aus der Arbeitsgesellschaft prämiert.
Von Julian Nida-Rümelin, Nathalie Weidenfeld im Buch Digitaler Humanismus (2018) im Text «Alles, was Sie für Ihr Glück brauchen»
das Grundeinkommen ist das grösste Unternehmensgründungs-Förderprogramm, das man schaffen kann. Im Silicon Valley redet man schon von «Seed Money for Everybody» – also Startgeld für jeden. Man kann es auch «Chancengerechtigkeit» nennen, was das Grundeinkommen schafft. Und das ist übrigens ein urliberales Anliegen. Selbst Liberale müssten darum zustimmen. Ein Grundeinkommen gibt jedem die Möglichkeit, von seiner Freiheit mehr Gebrauch zu machen, Nein zu sagen – unabhängig von den finanziellen Konsequenzen, die eine Entscheidung hat. Es ist damit auch der wesentliche Baustein für eine soziale Marktwirtschaft der Zukunft.
Von Giannis Varoufakis im Text «Die Schweiz ist ideal für Experimente mit dem Grundeinkommen» (2016)
Erik BrynjolfssonAndrew McAfeeDas bedingungslose Grundeinkommen ist heutzutage nicht Gegenstand der breiten politischen Diskussion. Das Konzept hat jedoch eine überraschend lange Geschichte und kam im Amerika des 20. Jahrhunderts der Verwirklichung erstaunlich nahe. Einer der ersten Verfechter dieser Idee war der anglo-amerikanische Politaktivist Thomas Paine, der 1797 in seinem Pamphlet Agrarian Justice die Ansicht vertrat, dass jeder Erwachsene einen Pauschalbetrag erhalten sollte als Ausgleich für den ungerechten Umstand, dass manche Menschen in Familien von Landbesitzern hineingeboren wurden und andere nicht. Spätere Befürworter waren unter anderem der Philosoph Bertrand Russell und der Bürgerrechtler Martin Luther King Jr., der 1967 schrieb: „Ich bin mittlerweile überzeugt davon, dass der einfachste Ansatz auch der effektivste ist. Die Lösung für das Armutsproblem liegt in seiner direkten Abschaffung durch eine inzwischen breit diskutierte Maßnahme: das Garantieeinkommen.“
Von Erik Brynjolfsson, Andrew McAfee im Buch The Second Machine Age (2014) im Text Langfristige Empfehlungen
Digitaler HumanismusDie Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens geht in seinen Wurzeln bis auf das 19. Jahrhundert zurück. Der wichtigste weltanschauliche Kontext ist der des Anarchismus und des utopischen Sozialismus. In den letzten Jahrzehnten ist als weiterer weltanschaulicher, sozialwissenschaftlicher Kontext die Ideologie vom Ende der Arbeitsgesellschaft hinzugetreten. Diese Ideologie besagt, dass angesichts der Rationalisierungsprozesse Erwerbsarbeit generell zu einem knappen Gut wird. Gemäß dieser Auffassung sind in steigendem Maße andere Einkommensquellen als die Erwerbsarbeit erforderlich. Diese These, die von André Gorz über Jeremy Rifkin bis hin zu Ulrich Beck zahlreiche Befürworter hat und die sich auch auf Visionen von Herbert Marcuse stützt,[80] hat sich in der Vergangenheit allerdings als falsch herausgestellt. Bisher haben technologische Innovationen zwar massive Verschiebungen auf den Arbeitsmärkten ausgelöst, aber nicht zu einem umfassenden Schwund von Erwerbsarbeit geführt.
Von Julian Nida-Rümelin, Nathalie Weidenfeld im Buch Digitaler Humanismus (2018) im Text «Alles, was Sie für Ihr Glück brauchen»
Richard David PrechtMan sollte nicht unterschätzen, dass das BGE eine große Herausforderung für junge Menschen darstellt. Befreit vom unmittelbaren Zwang, die Existenz zu sichern, muss der Umgang mit einer solchen Freiheit gut vorbereitet sein. Denn für ein gelingendes Leben sind ein beträchtliches Quantum an Neugier und ein gewisses Potenzial an Aktivitäten nahezu unerlässlich. Fällt der äußere Druck zumindest zum Teil weg, kommt es auf die innere Motivation an. Intrinsische Motivation – ein Tun aus innerem Antrieb – gilt seit jeher der extrinsischen Motivation – einem Tun für eine äußere Belohnung – als überlegen. Nur wer intrinsisch motiviert ist, vermag aus seinem Tun dauerhaftes Glück zu ziehen. Das Bildungssystem darf die intrinsische Motivation, die bei Kindern gemeinhin sehr stark ist, nicht durch die Schule zerstören. Die extrinsische Konditionierung – für eine Note zu lernen, wie später für Geld zu arbeiten – geschieht allerdings allzu oft auf Kosten der intrinsischen. Entsprechende Experimente mit Kleinkindern sprechen hier eine sehr deutliche Sprache.
Von Richard David Precht im Buch Freiheit für alle (2022) im Text Wie wird die Sinngesellschaft gebildet?

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