Beats Gedanken vom 26.07.2000 | |
Telefonische Visitenkarte |
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Über die letzte Meile und die letzten Nerven | |
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- kolumnen |
Gewöhnlich trage ich meinen Titel nicht zuvorderst auf den Lippen. Es gibt aber Gelegenheiten, da wäre ich froh, das Dipl. Informatik Ing. ETH noch vor dem ersten Satz wortlos durchs Telefon schieben zu können. Wenn ich wieder einmal nach fünf Minuten Vivaldi jemanden vom Störungsdienst am Apparat habe."Warum können Sie überhaupt mit mir telefonieren, Sie behaupten doch, Ihr Anschluss sei defekt?" möchte ich mir einfach nicht mehr anhören müssen. Schon mal was von der einen halben Kilometer entfernten Telefonkabine gehört, Frau Störungsdienst? Wenn ich als normaler Kunde auf meinem Telefon-Display sehen kann, woher jemand anruft, dann sollten Sie das auch können, oder? "Ja, warum wissen Sie denn das, sind Sie der Elektriker?" gehört schon zu den schmeichelhafteren Fragen, denn immerhin wird mir eine gewisse Fachkompetenz unterstellt. Aber Ausreden wie "Nein, diese Telefonnummer wurde vom Computer gelöscht, die kann man nicht mehr reaktivieren. Sie bekommen eine neue." halte ich im Kopf nicht aus. Für wie blöd halten die mich eigentlich? In solchen Situationen such ich nach der ultimativen Gesprächseröffnung, die meinem (bei jedem Anruf natürlich wechselnden) Gegenüber durch die Blume mitteilt: "Versuch mich nicht für dumm zu verkaufen und erzähl mir nichts von Blümlein und Bienlein! Ich weiss wie telefonieren funktioniert!" Für kurze Zeit hatte ich eine solche Zauberformel: Während meines Praktikums. "Guten Tag, hier ist Döbeli, Forschungsabteilung Telecom Bern" hat funktioniert. Keiner getraute sich mehr, von Schnüren zu reden. Plötzlich waren es Drähte oder Kabel. Plötzlich war auch organisatorisch durchführbar, was technisch möglich war. Paradiesische Zustände. Aber nach 3 Monaten war Schluss. Seither muss ich mir wieder sagen lassen, dass "jede Internet-Adresse mit www. beginnen muss. Sonst funktioniert das nicht. Aus diesem Grund haben wir Ihren Telefonbucheintrag geändert. Sie können von Glück reden, dass wir das noch vor Redaktionsschluss des neuen Telefonbuchs erledigen konnten." Es kann ja nicht die Lösung des Problems sein, dass ich wieder in die Forschungsabteilung der Swisscom zurückkehre? Obwohl es spannend wäre, in diesem Gebiet weiter zu forschen... Andere Lösungsvorschläge sind erbeten an:www.beat@doebe.li... |
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