Die Schule sollte morgens nicht zu früh beginnen, weil Jugendliche dann nicht aufnahmefähig sind

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Bemerkungen
Bei Jugendlichen hat Morgenstund eher «Blei im Hintern». Viele Jugendliche können den Stoff schlicht nicht aufnehmen, weil sie frühmorgens tief in ihrer biologischen Nacht stecken. Der Melatoninspiegel, der den Tag-Nacht-Rhythmus steuert, ist bei Erwachsenen um drei Uhr nachts am höchsten. Bei einem 17-jährigen Jugendlichen ist dies viel später der Fall, um sechs Uhr in der Früh. Darum plädieren wir seit jeher für einen späteren Schulbeginn.
Von Christian Cajochen im Text «Schlaf wird mit Faulheit assoziiert» (2015) Die Lehrer behaupten, dass sie sonst den Schulstoff nicht durchbringen. Zudem wird argumentiert, dass die wegfallenden Stunden nachmittags angehängt werden müssten, was die Zeit für Hobbys und Freizeit einschränke. Einer der Hauptgründe dürfte aber sein, dass die Lehrer weniger Mühe haben, morgens früh aufzustehen, weil sie älter und damit «lerchiger» sind. Neunzig Prozent der Schweizer Lehrer sind gegen einen späteren Schulbeginn. Dabei gibt es keine Studie, die einen negativen Effekt eines späteren Schulbeginns zeigt. Die positiven Auswirkungen sind aber wissenschaftlich belegt. Schon nur eine Verschiebung von 7.40 auf 8.00 Uhr hätte einen positiven Effekt auf das Wohlbefinden und die Noten der Schüler. Der Schulbeginn um 7.10 Uhr in der Sekundarschule an unserem Wohnort ist meines Erachtens hanebüchen.
Von Christian Cajochen im Text «Schlaf wird mit Faulheit assoziiert» (2015)
Zitationsgraph
3 Erwähnungen 
- «Schlaf wird mit Faulheit assoziiert» (Christian Cajochen, Bernhard Ott) (2015)
- Schule mit Zukunft (Gabi Schwegler) (2015)
- Digitale Intelligenz - Warum die Generation Smartphone kein Problem, sondern unsere Rettung ist (Verena Gonsch) (2017)