Zusammenfassungen
- No smartphones before high school. Parents should delay children’s entry into round-the-clock internet access by giving only basic phones (phones with limited apps and no internet browser) before ninth grade (roughly age 14).
- No social media before 16.Let kids get through the most vulnerable period of brain development before connecting them to a firehose of social comparison and algorithmically chosen influencers.
- Phone-free schools. In all schools from elementary through high school, students should store their phones, smartwatches, and any other personal devices that can send or receive texts in phone lockers or locked pouches during the school day. That is the only way to free up their attention for each other and for their teachers.
- Far more unsupervised play and childhood independence. That’s the way children naturally develop social skills, overcome anxiety, and become self-governing young adults.
Die Folgen dieses Experiments waren, wie Jonathan Haidt auf Grundlage umfangreichen Datenmaterials zeigt, katastrophal – und sie betreffen auch die heute Heranwachsenden. Die schnellste und allumfassendste Neuverdrahtung menschlicher Beziehungen führte dazu, dass sich die mentale Gesundheit der Kinder und Jugendlichen rapide und dauerhaft verschlechtert hat. Dieser Entwicklung müssen wir jetzt entgegentreten: Haidt erklärt, was Regierungen, Schulen und Eltern tun können, um Kindern ein gesundes Aufwachsen zu ermöglichen.
In The Anxious Generation, social psychologist Jonathan Haidt lays out the facts about the epidemic of teen mental illness that hit many countries at the same time. He then investigates the nature of childhood, including why children need play and independent exploration to mature into competent, thriving adults. Haidt shows how the “play-based childhood” began to decline in the 1980s, and how it was finally wiped out by the arrival of the “phone-based childhood” in the early 2010s. He presents more than a dozen mechanisms by which this “great rewiring of childhood” has interfered with children’s social and neurological development, covering everything from sleep deprivation to attention fragmentation, addiction, loneliness, social contagion, social comparison, and perfectionism. He explains why social media damages girls more than boys and why boys have been withdrawing from the real world into the virtual world, with disastrous consequences for themselves, their families, and their societies.
Most important, Haidt issues a clear call to action. He diagnoses the “collective action problems” that trap us, and then proposes four simple rules that might set us free. He describes steps that parents, teachers, schools, tech companies, and governments can take to end the epidemic of mental illness and restore a more humane childhood.
Haidt has spent his career speaking truth backed by data in the most difficult landscapes—communities polarized by politics and religion, campuses battling culture wars, and now the public health emergency faced by Gen Z. We cannot afford to ignore his findings about protecting our children—and ourselves—from the psychological damage of a phone-based life
Bemerkungen zu diesem Buch
Candice L. Odgers geht in der Fachzeitschrift «Nature» noch einen Schritt weiter und verneint rundweg, dass soziale Medien für die Epidemie psychischer Erkrankungen von Jugendlichen verantwortlich gemacht werden können.
4. Viele Jugendliche profitieren von sozialen Medien. Hunderte Studien zeigen: Viele Kinder und Jugendliche profitieren in der Summe von sozialen Medien, etwa indem sie Kontakte mit Gleichaltrigen oder Familienmitgliedern vertiefen oder Freude am kreativen Umgang mit Medien entwickeln. Für andere hingegen stehen negative Prozesse wie etwa soziale Vergleiche im Vordergrund. Hass und Hetze im Netz sowie Cyberbullying/Cybermobbing stellen eine Gefahr für die psychische Gesundheit dar. Beide Aspekte – positive wie negative – sind gleichermaßen gut belegt.
Doch allzu oft sind Verbote einfach die simpelste Lösung. Sie bekämpfen Symptome, um den tiefer liegenden Ursachen von Problemen aus dem Weg zu gehen. Die Epidemie psychischer Erkrankungen unter Jugendlichen dürfte mit solchen Rezepten jedenfalls kaum überwunden werden.
1. Die Ausgangslage ist USA-spezifisch. Die von Haidt konstatierte drastische Verschlechterung der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen wird in der Wissenschaft kontrovers diskutiert. Social Media und Co. werden global intensiv genutzt, doch die Trends im Hinblick auf die psychische Gesundheit sind weltweit sehr unterschiedlich: So lassen sich die von Haidt identifizierten Trends aus den USA nicht ohne Weiteres auf andere Weltregionen übertragen. Auch in Deutschland stellt der hohe Stand an psychischen Erkrankungen insbesondere nach der Coronazeit eine gesellschaftliche Herausforderung dar. Für Deutschland ist aber auch festzuhalten, dass Suizide bei Kindern und Jugendlichen seit den 1980er Jahren erfreulicherweise sehr viel seltener geworden sind, wie Daten des Statistischen Bundesamts zeigen.
2. Digitale Medien dienen als Sündenbock. Die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen hängt von zahlreichen Faktoren und deren komplexem Zusammenspiel ab. Digitale Medien als hauptsächliche kausale Ursache für die psychischen Probleme von Kindern und Jugendlichen anzuführen, vernachlässigt die Wichtigkeit anderer Einflussgrößen – wie etwa die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie, die gesamtwirtschaftliche Lage, den Klimawandel oder politische Polarisierung. Auch im Hinblick auf die US-amerikanische Gesellschaft, auf die sich Haidt fokussiert, liegt die Vermutung nahe, dass andere Faktoren eine wichtige Rolle für die beobachtete Verschlechterung der psychischen Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen spielen. Dazu zählen ein ineffektives Gesundheitssystem und die Opioid-Krise, die die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ebenfalls massiv beeinträchtigt.
3. Haidts wissenschaftliche Begründung ist mangelhaft. In seinem Buch pickt sich der Autor selektiv diejenigen empirischen Befunde zum Einfluss digitaler Medien auf die Psyche von Kindern und Jugendlichen heraus, die seine These stützen. Den kompletten wissenschaftlichen Sachstand gibt er nicht ausgewogen wieder. Verschiedene quantitative Zusammenfassungen der Forschungslage zeigen: Die Zusammenhänge zwischen Social-Media-Nutzung und Indikatoren von Wohlbefinden sind sehr klein, sowohl bei Studien mit nur einem Messzeitpunkt als auch bei Studien, die über längere Zeiträume Daten erfassen. Man kann ferner beobachten: Je aufwändiger und besser die Methodik der jeweiligen wissenschaftlichen Studien ist, desto kleiner fallen die Zusammenhänge aus. Für die Annahme, dass Social-Media-Nutzung die Ursache für eine schlechtere psychische Gesundheit eines größeren Teils der Kinder und Jugendlichen darstellt, finden sich in meisten Studien keine Belege.
Kapitel
- 1. The Surge of Suffering
- 2. What hildren need to do in Childhood
- 3. Discover Mode and the Need for Risky Play
- 4. Puberty and the Blocked Transition to Adulthood
- 5. The Four foundational harms - Social Deprivation, Sleep Deprivation, Attention Fragmentation, and Addiction
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Nicht erwähnte Begriffe | Babyboomer, Bewusstsein, Bildung, Daten, Demokratie, Digitalisierung, Ein Notebook pro StudentIn (ENpS), Gedächtnis, Gehirn-Hemisphären, Google, Hormon, Internet in der Schule, Kindergarten, Mobiltelefone in der Schule, Mutter, Negative Rückkoppelung, Nervensystem, Notebooks an Schulen, Positive Rückkoppelung / Teufelskreis, Primarschule (1-6) / Grundschule (1-4), Projektschule Goldau, Schweiz, Twitter, Unterricht, WhatsApp, Wirtschaft, WWW (World Wide Web) |
Tagcloud
Vorträge von Beat mit Bezug
Erwähnungen auf anderen Websites im Umfeld von Beat Döbeli Honegger
Website | Webseite | Datum |
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Argumente gegen das Digitale in der Schule | Jonathan Haidt: The Anxious Generation / Generation Angst | 16.04.2024 |
Zitationsgraph
Zitationsgraph (Beta-Test mit vis.js)
Zeitleiste
13 Erwähnungen
- The great rewiring, unplugged - Is social media really behind an epidemic of teenage mental illness? (Candice L. Odgers) (2024)
- «Handys verändern die Gehirne der Kinder» (Jonathan Haidt, Rolf Dobelli) (2024)
- Smartphonefreie Schulen würden jungen Menschen helfen (Michèle Binswanger) (2024)
- «Ein riesiges Experiment» (Lisa Hegemann) (2024)
- Emotionen in Endlosschlaufe - Generation Angst? (Franziska Meister) (2024)
- The impact of generative artificial intelligence on socioeconomic inequalities and policymaking (Valerio Capraro, Austin Lentsch, Daron Acemoglu, Selin Akgun, Aisel Akhmedova, Ennio Bilancini, Jean-François Bonnefon, Pablo Brañas-Garza, Luigi Butera, Karen Douglas, Jim Everett, Gerd Gigerenzer, Christine Greenhow, Daniel Hashimoto, Julianne Holt-Lunstad, Jolanda Jetten, Simon Johnson, Werner Kunz, Chiara Longoni, Pete Lunn, Simone Natale, Stefanie Paluch, Iyad Rahwan, Neil Selwyn, Vivek Singh, Siddharth Suri, Jennifer Sutcliffe, Joe Tomlinson, Sander van der Linden, Paul Van Lange, Friederike Wall, Jay Van Bavel, Riccardo Viale) (2024)
- Generation Angst: Machen soziale Medien die Jugend psychisch krank? (Markus Appel, Silvana Weber, Fabian Hutmacher) (2024)
- «Wir haben Kinder fragiler gemacht» (Jonathan Haidt, Lukas Leuzinger) (2024)
- «Ab dem Tag, an dem Sie Ihrem Kind ein Handy schenken, blockiert es fast alles andere» (Jonathan Haidt, Michèle Binswanger) (2024)
- Das Problem mit »Generation von Angst« von Jonathan Haidt (Philippe Wampfler) (2024)
- Smartphone / Smartwatch-Regelungen an Schulen (LCH Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer) (2024)
- Macht das Handy gar nicht süchtig? (Daniel Süss, Eva Mell) (2024)
- Mehr als 0 und 1 bitte! (Beat Döbeli Honegger) (2024)
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Bibliographisches
Titel | Format | Bez. | Aufl. | Jahr | ISBN | ||||||
Generation Angst | D | - | - | 0 | 2024 | 3644046913 | |||||
The Anxious Generation | E | - | - | 0 | 2024 | - |
Beat und dieses Buch
Beat hat dieses Buch während seiner Zeit am Institut für Medien und Schule (IMS) ins Biblionetz aufgenommen. Beat besitzt kein physisches, aber ein digitales Exemplar. (das er aber aus Urheberrechtsgründen nicht einfach weitergeben darf). Aufgrund der vielen Verknüpfungen im Biblionetz scheint er sich intensiver damit befasst zu haben. Beat hat dieses Buch auch schon in Vorträgen erwähnt.