Zusammenfassungen
Rolf Schulmeister legt eine ausführliche und kritische Auseinandersetzung mit dem Schlagwort der "NetGeneration" vor. Mit fast 100 Seiten sprengt es die üblichen Standards von Zeitschriftenartikeln, aber wir haben ja das Internet, und so wird sich dieser "Artikel" sicher schnell und einfach verbreiten. Wie immer pointiert und mit reichhaltigen Detaillkenntnissen untermauert entwirft Schulmeister eine Gegenposition zu der einfachen These einer "neuen" Generation, die durch die Computernutzung essentiell geprägt sei.
(Quelle)
Von Michael Kerres, erfasst im Biblionetz am 13.03.2008(Quelle)
Die allgegenwärtige Behauptung, dass die zukünftigen Studierenden der Net Generation anders sind und anders lernen, und zwar so grundlegend anders, dass genau das die wichtigste Begründung dafür sei, dass wir neue Konzepte für die Lehre benötigen, das ist Rolf Schulmeister schon seit längerem ein Dorn im Auge. Für ihn ist diese Begründung teils schwach, teils sogar unseriös und er zeigt in seinem über 100 Seiten fassenden Dokument mit dem Titel „Gibt es eine ´net generation´?“, wie und warum er zu diesem Urteil kommt. Er tut dies mit vielen Hinweisen auf interessante Studien und Befunde und mit ebenso zahlreichen Argumenten gegen die mitunter raschen und oberflächlichen Behauptungen und Interpretationen von Forschern und Experten, die es eben damit nicht so genau nehmen.
Quelle: e-denkarium
Von Gabi Reinmann, erfasst im Biblionetz am 13.03.2008Quelle: e-denkarium
In einem ersten Schritt stellt Schulmeister die Verfechter des Begriffes der Net Generation vor und referiert ihre wichtigsten Aussagen. Von Mark Prensky bis Diana Oblinger sind alle vertreten. Es folgt ein sehr ausführliches Kapitel über den Generationenbegriff, der ja nicht erst seit der Net Generation genutzt wird, um gesellschaftliche Entwicklungen zu beschreiben, bevor er dann zum empirischen Teil seines Beitrages kommt. Hier stellt er 45 internationale empirische Studien zur Mediennutzung und Nutzermotiven von Kindern und Jugendlichen vor und zeigt Widersprüche und Diskrepanzen zwischen den Proklamationen der Vertreter der Net Generation und dem empirischen Datenmaterial auf.
Für alle, die sich zum einen mit Web 2.0 und Hochschulbildung interessieren, sei dieser Beitrag sehr empfohlen, setzt er sich doch kritisch mit vielen angeblichen Veränderungen der Studierenden von morgen auseinander.
(Quelle)
Von Mandy Schiefner, erfasst im Biblionetz am 13.03.2008(Quelle)
Bemerkungen zu diesem Buch
Man mag nicht mit allen Interpretationen und Folgerungen mit Rolf Schulmeister übereinstimmen – muss man ja auch nicht, denn was wäre die Wissenschaft, wenn wir immer aller Meinung sind. Aber ich meine, man kann ihm nur voll und ganz zustimmen, dass wir eines nötig brauchen: Eine transparente und sorgfältige Auseinandersetzung zu diesem Thema, Redlichkeit bei den Aussagen, Beachtung empirischer Studien und eine verantwortliche Deutung der Ergebnisse – aber auch Mut, dem Mainstream zu widersprechen, wenn es denn sinnvoll ist.
Quelle: e-denkarium
Von Gabi Reinmann, erfasst im Biblionetz am 13.03.2008Quelle: e-denkarium
Mich beschäftigt diese Diskussion noch auf einer anderen Ebene: Wie kommt es, dass bestimmte Thesen, die für Insider als kaum belegt eingeschätzt werden, in der Öffentlichkeit als "empirische" Evidenz gelten? Man kann schon an der Relevanz empirischer Forschung (ver-) zweifeln: Wenn Einzelne immer wieder die gleichen Thesen vorbringen, mit netten Anekdoten unterfüttern, das Ganze dramaturgisch geschickt und lesbar präsentieren, werden Aussagen zusehends als "valide" wahrgenommen. Könnte es sein, dass die These der "neuen" Generation - mangels Empirie - mehr über den Autor aussagt, über sein Diskrepanz- oder "Entfremdungs"erleben zwischen eigenen Erfahrungen (bzw. der Erinnerung an Kindheitserlebnisse) und seiner Wahrnehmung des Alltags von jungen Menschen, das in der Konstruktion einer "neuen Generation" mündet?
(Quelle)
Von Michael Kerres, erfasst im Biblionetz am 13.03.2008(Quelle)
Spricht aus meinen Worten Ärger? Bin ich darüber entsetzt, dass immer wieder Behauptungen
derartiger Globalität aufgestellt und Urteile solcher Reichweite gefällt werden,
ohne sich einer vernünftigen Grundlage versichert und Alternativen geprüft zu haben?
Mein Ziel als Lehrender und Forscher ist es, der Verschiedenheit der Individuen gerecht
zu werden und ihre Diversität im Unterricht zu respektieren. Es scheint mir geradezu
der gegenteilige Weg zu sein, eine Generation zu konstruieren. Ich habe den Eindruck,
dass das Bild der Net Geners ziemlich gut zum Zukunftsbild einer Lehre mit Web
2.0-Methoden passt. Ich verstehe deshalb gut, wenn das Imago der Netzgeneration den
denjenigen gelegen kommt, die sich für die Verbreitung der Web 2.0-Methoden einsetzen
oder sich für eine moderne Lehre engagieren. Aber gerade weil ihr Interesse auf
den Einsatz von Web 2.0-Umgebungen gerichtet ist und sie deren Potenzial (auch) für
das Lernen ahnen, sollten sie lernerzentriert forschen und Argumentationen prüfen.
Von Rolf Schulmeister im Buch Gibt es eine 'Net Generation'? im Text Propagandisten der Netzgeneration (2008) auf Seite 30Kapitel
- 1. Propagandisten der Netzgeneration (2008)
- 2. Generationen-Konzepte und alternative Nutzer-Typologien
- 3. Empirische Untersuchungen zur Mediennutzung
- 4. Mediennutzung von Jugendlichen
- 5. Mediennutzungs-Motive
- 6. Nachgesagte Eigenschaften der Netzkinder
- 7. Lehren und Lernen = Media Literacy?
- 8. Fazit: 'The Internet just is'
Dieses Buch erwähnt ...
Personen KB IB clear | Stefan Aufenanger , Sue Bennett , Taiga Brahm , CIBER Centre f. Information Behaviour + the Evaluation of Research , Ulla G. Foehr , Anja Hartung , Lisa Kervin , Ray Kurzweil , Karl Maton , Diana G. Oblinger , James L. Oblinger , Marc Prensky , Victoria J. Rideout , Donald F. Roberts , Bernd Schorb , Sabine Seufert , Daniel Süss , Don Tapscott , Claudia de Witt | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Begriffe KB IB clear | attention deficit disorder (ADD)attention deficit disorder , attention deficit hyperactivity disorder (ADHD)attention deficit hyperactivity disorder , Auswendiglernenlearning by heart , Browserbrowser , Chatchat , Computercomputer , Digital ImmigrantsDigital Immigrants , Digital NativesDigital Natives , EU Kids Online , Fallmethode , instant gratification , Internetinternet , Kulturculture , Kulturtechnik , Lernenlearning , Medienbildung , Neurologie , Ontogenese , problem-based learningproblem-based learning , skype , Softwaresoftware , Telefon | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Nicht erwähnte Begriffe | Arbeitsunterricht, Disputation, Erkundung, Famulatur, Kleingruppen-Lerngespräch, Lernausstellung, Lernkabinett, Lernkonferenz, Lernnetzwerk, Phylogenese, Schule, Tutorium, Werkstattseminar |
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Zeitleiste
38 Erwähnungen
- Handbuch E-Learning - Expertenwissen aus Wissenschaft und Praxis (Andreas Hohenstein, Karl Wilbers) (2002)
- Persönliche Lernumgebungen - Grundlagen, Möglichkeiten und Herausforderungen eines neuen Konzepts (Sandra Schön, Marco Kalz) (2009)
- Nachhaltigkeit von Medienprojekten in der Lehrerfortbildung - Abschlussbericht zur Evaluation des Blended Learning Lehrerfortbildungsprogramms "Intel® Lehren - Aufbaukurs Online" (Eva Häuptle, Gabi Reinmann, Alexander Florian) (2008)
- eLearning Papers Nr. 9 (2008)
- On the way towards Personal Learning Environments - Seven crucial aspects (Sandra Schön, Wolf Hilzensauer) (2008)
- Innovative Lernsysteme - Kompetenzentwicklung mit Blended Learning und Social Software (Annette Kuhlmann, Werner Sauter) (2008)
- Offener Bildungsraum Hochschule - Freiheiten und Notwendigkeiten (Sabine Zauchner, Peter Baumgartner, Edith Blaschitz, Andreas Weissenbäck) (2008)
- Projekt i-literacy - Modell zur Förderung von Informationskompetenz im Verlauf des Hochschulstudiums (Nina Heinze, Thomas Sporer, Tobias Jenert)
- Has the Net Generation Arrived at the University? - oder Studierende von Heute, Digital Natives? (Martin Ebner, Mandy Schiefner, Walther Nagler)
- Bloggen - Pflichtübung oder Passion? - Eine empirische Untersuchung von Knowledge Blogs als Tool des persönlichen Wissensmanagements vor dem Hintergrund der Selbstbestimmungstheorie (Tamara Bianco) (2008)
- E-Learning: Eine Zwischenbilanz - Kritischer Rückblick als Basis eines Aufbruchs (Ullrich Dittler, Jakob Krameritsch, Nicolae Nistor, Christine Schwarz, Anne Thillosen) (2009)
- E-Learning 2009 - Lernen im digitalen Zeitalter (Nicolas Apostolopoulos, Harriet Hoffmann, Veronika Mansmann, Andreas Schwill) (2009)
- Medienpädagogik - Ein Studienbuch zur Einführung (Daniel Süss, Claudia Lampert, Christine Wijnen) (2009)
- Can Weblogs and Microblogs Change Traditional Scientific Writing? (Martin Ebner, Hermann Maurer) (2009)
- E-Learning aus Sicht der Studierenden - Befragungen - Statistiken - Thesen, aber auch Konsequenzen? (CSPC E-Learning ZFH) (2009)
- Studieren mit digitalen Medien - Ein Status Quo (Guillaume Schiltz)
- Looking Toward the Future of Technology-Enhanced Education (Martin Ebner, Mandy Schiefner) (2009)
- Digitale Lernwelten - Konzepte, Beispiele und Perspektiven (Kai-Uwe Hugger, Markus Walber) (2010)
- 5. Selbstorganisation auf dem Prüfstand - Das Web 2.0 und seine Grenzen(losigkeit) (Gabi Reinmann)
- Lernplattformen in Schulen - Ansätze für E-Learning und Blended Learning in Präsenzklassen (Dominik Petko) (2010)
- Deconstructing the Net Generation Thesis (Rolf Schulmeister) (2010)
- 25 Jahre Schulinformatik - Zukunft mit Herkunft (Gerhard Brandhofer, Gerald Futschek, Peter Micheuz, Anton Reiter, Karl Schoder) (2010)
- ICT im Hosensack - Informatik im Kopf? - Gedanken über ICT und Informatik in der Schweizer Primarschule (Beat Döbeli Honegger) (2010)
- Jahrbuch eLearning & Wissensmanagement 2011 (2010)
- Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien (Martin Ebner, Sandra Schön) (2011)
- DeLFI 2011 (Holger Rohland, Andrea Kienle, Steffen Friedrich) (2011)
- Implementing the Wiki Way in a course in higher education (Hendrik Kalb, Christian Kummer, Eric Schoop) (2011)
- Wissensgemeinschaften - Digitale Medien - Öffnung und Offenheit in Forschung und Lehre (Thomas Köhler, Jörg Neumann) (2011)
- Mensch 3.0 - Risikokompetenz und Risikowahrnehmung im Umgang mit neuen Technologien (Isa Jahnke, Sandra Sülzenbrück, Roberto Avanzi, Frank Meyer zu Heringdorf, Gerald Enzner, Viola Hofmann, Beate Schmuck, Dorothea Voss-Dahm)
- Medienscouts NRW: Evaluationsbericht (Michael Kerres, Mandy Schiefner, Richard Heinen) (2012)
- Kritische Informations- und Medienkompetenz - Theoretisch-konzeptionelle Herleitung und empirische Betrachtungen am Beispiel der Lehrerausbildung (Mandy Schiefner) (2012)
- User Experience in benutzergenerierten, digitalen Lernumgebungen - Gestaltungsspielräume für globale Bildung (Anja Wagner) (2012)
- Netzguidance für Jugendliche - Chancen und Grenzen der Internetkompetenzförderung und ihrer Vermittlung (Eveline Hipeli) (2012)
- Digitale Medien - Werkzeuge für exzellente Forschung und Lehre (Gottfried S. Csanyi, Franz Reichl, Andreas Steiner) (2012)
- Social Web-Based Learning: kollaborativ und informell - Ein exemplarischer Einsatz einer Social-Media-Gruppe für die Hochschullehre (Tanja Jadin)
- Schule verändern - Offenheit als Herausforderung in der Governance von Bildungsinnovationen (Marianne Ullmann) (2012)
- Digitale Lebensstile - Empirische Auswertung der Ausstellung «HOME - Willkommen im Digitalen Leben» im Stapferhaus Lenzburg (Heinz Moser, Klaus Rummler, Walter Scheuble) (2013)
- Mobiles Lernen in der Schule (Frank Thissen) (2013)
- Generation »Social Media« - Wie digitale Kommunikation Leben, Beziehungen und Lernen Jugendlicher verändert (Philippe Wampfler) (2014)
- Die «Net-Generation» - ein perpetuiertes Missverständnis - Das individuelle Medienhandeln Jugendlicher (Matthias Fuchs) (2014)
- smartphone geht vor - Wie Schule und Hochschule mit dem Aufmerksamkeitskiller umgehen können (Andreas Belwe, Thomas Schutz) (2014)
- 1. Wir leben in exponentiellen Zeiten
- Individuell fördern mit digitalen Medien - Chancen, Risiken, Erfolgsfaktoren (Bertelsmann Stiftung) (2015)
- Chancen und Risiken digitaler Medien in der Schule - Medienpädagogische und -didaktische Perspektiven (Heike Schaumburg) (2015)
- Visuelles Programmieren - LOG IN 181/182 (2015)
- Stoppt die Kompetenzkatastrophe! - Wege in eine neue Bildungswelt (John Erpenbeck, Werner Sauter) (2016)
- Mehr als 0 und 1 - Schule in einer digitalisierten Welt (Beat Döbeli Honegger) (2016)
- Partizipative Mediendidaktik - Gestaltung der (Hochschul-)Bildung unter den Bedingungen der Digitalisierung (Kerstin Mayrberger) (2019)
Co-zitierte Bücher
Basisuntersuchung zum Medienumgang 12- bis 19-jähriger
(mpfs Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest) (2007)Mediennutzung und Medienkompetenz. Bielefelder Medienkompetenzmodell
(Klaus P. Treumann, Dorothee M. Meister, Uwe Sander, Jörg Hagedorn, Manuela Kämmerer) (2007)Die Einführung der Informatik an den Mittelschulen
Informationsbulletin Nr. 13 der EDK
(Raymond Morel, Pierre Banderet, Fritz Egger, Erich Hui, André Jaquenod, René Jeanneret, Jürg Nievergelt, Edo Poglia, Marcel Sutter) (1978)Studienbezogene Web- und E-Learning-Dienste (HISBUS‐Kurzinformation Nr. 21)
(Bernd Kleimann, Murat Özkilic, Marc Göcks) (2008)Basisuntersuchung zum Medienumgang 12- bis 19-jähriger
(mpfs Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest) (2008)Volltext dieses Dokuments
Gibt es eine "Net Generation"?: Gesamtes Buch als Volltext (: , 1343 kByte; : Link unterbrochen? Letzte Überprüfung: 2021-03-21 Letzte erfolgreiche Überprüfung: 2015-05-28) |
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Beat und dieses Buch
Beat hat dieses Buch während seiner Zeit am Institut für Medien und Schule (IMS) ins Biblionetz aufgenommen. Beat besitzt kein physisches, aber ein digitales Exemplar. Eine digitale Version ist auf dem Internet verfügbar (s.o.). Beat hat dieses Buch auch schon in Vorträgen sowie in Blogpostings erwähnt.