Es hat zu wenig ausgebildete InformatikerInnen in der Schweiz
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Bemerkungen
Unser grösstes Problem ist es in diesem Bereich, der einen so enormen Bedarf hat, Talente zu finden. Google will in Zürich von 2000 auf 5000 Mitarbeiter wachsen. An der ETH bilden wir maximal 250 Studierende in Informatik aus. Das ist viel zu wenig.
Von Lino Guzzella im Text «Die Digitalisierung macht uns Menschen noch mächtiger» (2017) Die Informatik-Krise der letzten Jahre führte nicht nur bei uns, sondern auch international zu einem dramatischen Rückgang der Anzahl Studierenden in der Informatik. Hatten wir an der ETH vor vier Jahren noch 350 Studierende im 1. Semester, sind es heute noch 150.
Von Carl August Zehnder im Text Prof. Dr. Carl August Zehnder macht sich Sorgen über die Informatik-Ausbildung in der Schweiz (2006) Mit der Entwicklung zur Informationsgesellschaft hat der
Nachwuchsförderung von IKT-Fachkräften in der Schweiz nicht Schritt
gehalten. Das Ergebnis ist ein eklatanter Mangel an Fachkräften aller
Ausbildungs- und Anforderungsstufen, der von der IKT-Branche mit
zunehmender Besorgnis beobachtet wird.
Von IDA IG Interdepartementaler Ausschuss Informationsgesellschaft in der Broschüre Bericht des Interdepartementalen Ausschusses Informationsgesellschaft (IDA IG) für die Jahre 2006 - 2008 zur Umsetzung der Strategie des Bundesrates für eine Informationsgesellschaft in der Schweiz (2008) im Text Zukünftige Umsetzung der bundesrätlichen Strategie auf Seite 57In der Schweiz war die Nachfrage nach gut ausgebildeten Informatik-Fachleuten immer deutlich grösser als das verfügbare Angebot. Das Missverhältnis dürfte sich noch verschärfen: Seit 2001 sind die Zahlen der Studienanfänger in Informatik und Wirtschaftsinformatik an den Schweizer Hochschulen dramatisch eingebrochen.
Von Carl August Zehnder im Text Erosion der Informatikausbildung (2008) Wir haben zu wenige Studierende. Der Bedarf an hochgebildeten Informatikern ist grösser,
als die Hochschule Absolventen generiert. Dieser Bedarf kann auch nicht durch die
Quereinsteiger gedeckt werden, die als Anwender zur Informatik kommen und sich dann
weiterbilden. Denn die Informatik wird immer komplexer. Quereinsteiger stossen je länger je
häufiger an ihre Grenzen.
Von Carl August Zehnder im Text Wir haben zuwenig Sichtbarkeit (2006) Seit 2001 sind die Zahlen der Studienanfänger in Informatik und Wirtschaftsinformatik an den Schweizer Hochschulen dramatisch eingebrochen, an ETH und Unis um über 60 Prozent, an den Fachhochschulen um fast 30 Prozent. Dieser Einbruch bedeutet, dass zeitverschoben die Studienabschlüsse und damit die Verfügbarkeit junger, guter Informatiker(innen) in den nächsten Jahren ebenso dramatisch sinken werden, mit den entsprechenden Problemen für die Schweizer Wirtschaft.
Von Carl August Zehnder im Text Erosion der Informatikausbildung (2008) Jährlich werden in der Schweiz rund
2000 Informatiker zu wenig ausgebildet.
Obwohl in der Wirtschaftskrise führende
IT-Unternehmen viele Stellen abgebaut
haben, fehlt der Branche der einheimische
Nachwuchs. Die in der
Schweiz ausgebildeten Spezialisten reichen
nicht einmal aus, um die Informatiker
zu ersetzen, die in Pension gehen.
Pro Jahr werden rund 6000 Arbeitsplätze
im IT-Sektor mit ausländischen
Fachkräften besetzt. Zudem werden inländische
IT-Abteilungen in Billiglohnländer
verschoben.
Von Ralph Hofbauer im Text Schlechtes Image, gute Perspektiven (2010) Allein um die natürlichen Abgänge zu ersetzen, sollten pro Jahr etwa 5000 bis 7000 junge Leute neu in Informatikberufe einsteigen. Im Moment beträgt aber die jährliche Zahl der Berufseinsteiger aus Abschlüssen aller Ausbildungsgänge (Hochschulen, höhere Fachschulen und Fachprüfungen, Berufslehre) keine 3000. Konkret heisst das, dass in der Informatik für gut ausgebildete Nachwuchskräfte nicht nur heute, sondern auf viele Jahre hinaus beste berufliche Chancen bestehen und dass zusätzlich auch weiterhin neue Quereinsteiger benötigt werden.
Von Carl August Zehnder im Text Stärkung der Informatikkompetenz (2008) «Die Situation ist sehr bedrohlich», sagt Stefan Arn, Präsident von ICT Switzerland, dem Dachverband der Informatik-Branche. Der Bedarf an hochqualifizierten Informatikern sei gross und nehme noch zu. Aufgrund des Personalmangels würden grosse Firmen aber gezwungen, die IT vermehrt nach Indien oder China auszulagern. «Wir sind daran, einen profitablen Wirtschaftszweig abzuschneiden», gibt Arn zu bedenken und fügt an: «Die 1600 Arbeitskräfte, die Google offenbar einstellen wird, werden grösstenteils aus dem Ausland rekrutiert, weil es sie in der Schweiz schlicht nicht gibt. Da dürfen wir uns nichts vormachen.»
Von Gordana Mijuk im Text Wir sind daran, einen profitablen Wirtschaftszweig abzuschneiden (2007) Der Schweiz fehlen die Informatiker.
Allein um die natürlichen Abgänge zu
ersetzen, sollten pro Jahr etwa 5000 bis
7000 junge Leute in Informatikberufe
einsteigen. Derzeit sind es aber weniger
als 3000 – Absolventen von Hochschulen,
höheren Fachschulen, Fachprüfungen
und Berufslehren. Carl August
Zehnder, emeritierter ETH-Professor
für Informatik, spricht von einer
«dramatischen Erosion der Informatikausbildung
in der Schweiz». Die Zahlen
der Studienanfänger in Informatik
und Wirtschaftsinformatik sind seit
2001 markant zurückgegangen, an ETH
und Universitäten um über 60 Prozent,
an den Fachhochschulen um fast 30
Prozent. An der ETH Zürich zum Beispiel
schrieben sich im Jahre 2000
noch 288 Studienanfänger für Informatik
ein, 2007 waren es nur noch 104.
Von Rolf Murbach im Text Dringend nötig: Werbung für die Informatik (2008) Die Informationsgesellschaft benötigt qualifizierte Fachleute auf dem
Arbeitsmarkt, um das Potential der IKT für Wirtschaft und Gesellschaft
auszunutzen. Eine Übereinstimmung von Angebot und Nachfrage
hinsichtlich IKT-Spezialisten ist ein wichtiges Kriterium für die
Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes. In der Schweiz herrscht
aber diesbezüglich seit einigen Jahren ein krasses Missverhältnis: Die
Zahl der Studienanfängerinnen und Studienanfänger an den Universitäten
und technischen Hochschulen der Schweiz im Bereich Informatik hat sich
in den vergangenen fünf Jahren mehr als halbiert. Auch die Neueintritte
an den Fachhochschulen sind rückläufig. Gleichzeitig werden aber immer
mehr IKT-Fachkräfte in Unternehmen und Verwaltungen gebraucht. Das Ergebnis ist ein Arbeitskräftemangel im IKT-Bereich.
Von IDA IG Interdepartementaler Ausschuss Informationsgesellschaft in der Broschüre Bericht des Interdepartementalen Ausschusses Informationsgesellschaft (IDA IG) für die Jahre 2006 - 2008 zur Umsetzung der Strategie des Bundesrates für eine Informationsgesellschaft in der Schweiz (2008) im Text Informationsgesellschaft Schweiz in Zahlen Die ICT-Branche leidet heute unter einem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften.
Zu wenige junge Frauen und Männer entscheiden sich für eine Tätigkeit im ICT-Berufsfeld.
Schon heute ist der Bedarf an ausländischen Spezialisten in der Branche
gross. Jedes Jahr kommen über 4000 Personen in die Schweiz, weil hierzulande
die qualifizierten Stellenbewerber fehlen.
Diese Problematik dürfte sich in Zukunft noch verstärken. Das Berufsfeld der Informations- und Kommunikationstechnologie beschäftigt gegenwärtig rund 177 000 Personen. Gemäss einer Studie von Econlab/ICT-Berufsbildung Schweiz wird die ICT-Branche bis 2020 rund 213 000 Arbeitsplätze bieten, was einem jährlichen Wachstum von 2,1 Prozent entspricht. Der geringe Zugang von jungen Frauen und Männern in die Informatik lässt bis ins Jahr 2020 einen Fachkräftemangel von 25 000 Personen erwarten.
Von ICTswitzerland, economosuisse in der Broschüre digitale agenda 2.0 (2013) Diese Problematik dürfte sich in Zukunft noch verstärken. Das Berufsfeld der Informations- und Kommunikationstechnologie beschäftigt gegenwärtig rund 177 000 Personen. Gemäss einer Studie von Econlab/ICT-Berufsbildung Schweiz wird die ICT-Branche bis 2020 rund 213 000 Arbeitsplätze bieten, was einem jährlichen Wachstum von 2,1 Prozent entspricht. Der geringe Zugang von jungen Frauen und Männern in die Informatik lässt bis ins Jahr 2020 einen Fachkräftemangel von 25 000 Personen erwarten.
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Zeitleiste
48 Erwähnungen
- Zu wenig Informatiker und dennoch viele Jobsuchende (Olivia Raths)
- Frauen in Wirtschaftsinformatik und ICT Berufen - Ergebnisse aus dem Projekt WimIN (Isabelle Clerc, Simone Artho)
- Prof. Dr. Carl August Zehnder macht sich Sorgen über die Informatik-Ausbildung in der Schweiz - Interview von Guido Wemans, Chefredaktor asut bulletin (Carl August Zehnder, Guido Wemans) (2006)
- Wir haben zuwenig Sichtbarkeit (Carl August Zehnder, Gabrielle Attinger) (2006)
- Wir sind daran, einen profitablen Wirtschaftszweig abzuschneiden - Dem IT-Standort Zürich drohen die Informatik-Experten auszugehen (Gordana Mijuk) (2007)
- NZZ-Dossier zum Schweizer Jahr der Informatik (2008)
- Stärkung der Informatikkompetenz - Bildungsoffensive auf allen Stufen (Carl August Zehnder) (2008)
- Erosion der Informatikausbildung - Vielfältige Ursachen, schwerwiegende Konsequenzen (Carl August Zehnder) (2008)
- Das Verschwinden der Rechnerkultur (2008)
- Plädoyer für Fantasie und Risikobereitschaft - Rede anlässlich der Eröffnung der informatica08 (Doris Leuthard) (2008)
- Dringend nötig: Werbung für die Informatik (Rolf Murbach) (2008)
- Verfehlte Bildungspolitik lässt die Informatik verkümmern - Zürich hatte einst eine Pionierrolle in der Informatik – heute ist es im Rückstand (Irène Troxler Loeliger) (2008)
- Bericht des Interdepartementalen Ausschusses Informationsgesellschaft (IDA IG) für die Jahre 2006 - 2008 zur Umsetzung der Strategie des Bundesrates für eine Informationsgesellschaft in der Schweiz (IDA IG Interdepartementaler Ausschuss Informationsgesellschaft) (2008)
- 2. Informationsgesellschaft Schweiz in Zahlen
- 6. Zukünftige Umsetzung der bundesrätlichen Strategie
- Herausforderung Internet - Eine Auslegeordnung mit wichtigen Themen und Fragen (TA SWISS Zentrum für Technikfolgen-Abschätzung, Markus Christen) (2009)
- INFOS 2009 - 13. GI-Fachtagung Informatik und Schule (21. - 24. September 2009 in Berlin) (Bernhard Koerber) (2009)
- Mit iLearnIT.ch spielerisch das Interesse an Informatik wecken (Beat Döbeli Honegger, André Frey, Philippe Braxmeier)
- Project IP3.ch - "A Nation at Risk" - Final Report (Raymond Morel, François Wollner, Thomas Jarchow-von Büren, Andreas Spichiger, Reinhard Riedl, Bruno Montani) (2010)
- Informatiker braucht das Land (Alice Kohli) (2010)
- Früher war IBM der Bösewicht (Niklaus Wirth, Peter Keller) (2010)
- Schlechtes Image, gute Perspektiven - Die Schweiz bildet jährlich 2000 Informatiker zu wenig aus. Die IT-Branche hat mit Fachkräftemangel und einem verzerrten Berufsbild zu kämpfen. (Ralph Hofbauer) (2010)
- Die Maschinisten des Internets (Christof Gertsch) (2010)
- Mangel an MINT-Fachkräften in der Schweiz - Ausmass und Ursachen des Fachkräftemangels in MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) (Schweizerischer Bundesrat) (2010)
- ICT-Berufsbildung Schweiz - Quantitativer Bildungsbedarf (B,S,S. Volkswirtschaftliche Beratung) (2010)
- Informatik macht Spass und schult das Denken (Juraj Hromkovic, Tanja Polli) (2011)
- Informatik gehört wie Mathematik oder Sprachen zur Grundausbildung (Alfred Breu, Jacqueline Olivier, Yvonne Leibundgut) (2011)
- PHZ sucht neue PC-Freaks (Geri Holdener) (2011)
- Konferenz Berufsbildung «Information and Communication Technology (ICT)» 2011 (Bildungsdirektion des Kantons Zürich) (2011)
- eZürich - Eine Themenzeitschrift von Mediaplanet in Kooperation mit der Stadt Zürich (2011)
- Ausländische Fachkräfte für Google & Co., nicht aber für KMU (David Vonplon) (2012)
- Quereinsteiger dominieren noch immer (Benjamin Gygax) (2012)
- Mädchen, an die Computer! (Alexandra Bröhm) (2012)
- digitale agenda 2.0 - auf dem weg zu «smart switzerland» (ICTswitzerland, economosuisse) (2013)
- Programmieren oder programmiert werden - Die Grundlagen der Informatik sollten an den Schulen in einem eigenständigen, obligatorischen Fach unterrichtet werden (Stefan Betschon) (2013)
- Braucht die Schule mehr Informatik? - Ein bildungspolitisch umstrittenes Postulat (Heinz Moser) (2013)
- Informatik ist auch eine Sozialwissenschaft! (Abraham Bernstein) (2013)
- Attraktivität von ICT-Berufen - Synthesebericht - Steigerung der Attraktivität von ICT-Berufen für Frauen und Männer - Herausforderung der geschlechterspezifischen Segregation der Arbeit im ICT-Sektor (Dörte Resch, Iris Graf, Anke Dreiling, Jonas Konrad) (2017)
- Im Chauvi-Valley (Simone Luchetta) (2017)
- «Die Digitalisierung macht uns Menschen noch mächtiger» (Michael Hengartner, Lino Guzzella, Peer Teuwsen) (2017)
- Wenn die Roboter kommen - Den Arbeitsmarkt für die Digitalisierung vorbereiten (Tibère Adler, Marco Salvi, avenir suisse) (2017)
- Förderung des Informatik-Interesses bei Frauen am Beispiel der Itgirls@HSLU Workshops der Hochschule Luzern (Claudia Meier Magistretti, Jana Koehler, Marco Schraner, Etienne Fux, Oriana Gebhard Ludwig) (2018)
- Digitale Bildung ist mehr als Medienkompetenz - Informatik findet in den Lehrplänen zu wenig Beachtung (Matthias Ammann) (2019)
- IT-Spezialisten sind gar nicht so begehrt (Moritz Kaufmann) (2020)
- Die Informatik ist männlich - Wie Frauen aus der digitalen Welt verdrängt wurden - und warum sie ihren Platz zurückerobern müssen (Nadine A. Brügger) (2021)
- Wie unsere Gymnasien Exzellenz verhindern (Nicole Althaus) (2021)
- «Zürich spielt eine Schlüsselrolle» (Rasmus Dahl, Edith Hollenstein, Martin Sturzenegger) (2021)
- Frauen verschmähen technische Berufe - wegen der Gleichstellung (Albert Steck) (2022)
- Opportunititätskosten des ICT-Fachkräftemangels (Institut für Wirtschaftsstudien Basel) (2022)
- Arbeitnehmende vermehrt am längeren Hebel (Martin Huber) (2022)
- MINT-Fächer an den Hochschulen - Ausgabe 2024 (McKenzie Prillaman) (2024)