Der Computer kann das Lesen- und Schreibenlernen fördern.
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Bemerkungen
Computer werden heute vermehrt bereits im frühen Schreib-Lese-Lernprozess als Hilfsmittel eingesetzt. Textverarbeitungsprogramme erlauben eine zeitliche Entzerrung der bisher simultan zu erlernenden Schreibkomponenten und erleichtern dadurch den Schreib-Lern-Prozess.
Von Iwan Schrackmann, Daniela Knüsel, Thomas Moser, Hartmut Mitzlaff, Dominik Petko im Buch Computer und Internet in der Primarschule (2008) im Text Gestalten und präsentieren mit ICT auf Seite 140Unsere Erfahrungen mit den Projektklassen belegen zweifelsfrei, dass sich mit dem Einsatz der Textverarbeitung im Unterricht vom ersten Schultag an, die beim Schreiben mit der Hand erforderliche Gleichzeitigkeit der Bewältigung mehrerer Subprozesse in ein von den individuellen Kompetenzen des Kindes bestimmtes viel leichter zu bewältigendes Nacheinander auflösen lässt.
Von Elke Schröter im Text Der Beitrag des Schreibwerkzeugs Computer zur Herausbildung von Schreib- und Lesekompetenz jüngerer Kinder (1997) Mit der Bildungsinitiative von Microsoft und dem «Schlaumäuse»-Projekt wagte Kochan 2003 den Schritt in die schriftsprachliche Förderung von 4- bis 6-jährigen Kindern mittels einer explorativ-konstruktiven Software. Das Projekt basiert auf dem Reformkonzept des «entfaltenden Lernens im Sprachunterricht» (dazu im Detail Kochan & Schröter, 2006; 2007a; 2007c), das Kochan in einem Zeitraum von 20 Jahren praktisch erprobt und theoretisch ständig weiterentwickelt hat. Das entsprechende Lernprogramm enthält zum einen schriftfreie audiovisuelle Übungen, zum anderen schriftbezogene Module mit spezifischen Schreibtools, die stumme Schrift multimedial «zum Sprechen bringen» und Graphem und Phonem simultan darbieten, sodass sich das Kind die Schrift und seine eigenen Schreibprodukte anhören und mit ihnen experimentieren kann. Das eröffnet ihm einzigartige Möglichkeiten des selbstständigen Explorierens der Beziehungen zwischen Lauten und Buchstaben, sodass bereits Kindergarten-Kinder durch selbstständiges Erforschen das Schreiben und Lesen lernen können (Kochan & Schröter, 2006, 54).
Inzwischen liegt eine umfangreiche Evaluationsstudie zum Projekt vor, die sich auf Untersuchungen in 200 deutschen Kindergärten stützt und zu dem Schluss kommt, dass Kinder die Schriftsprache offenbar (zumindest ein gutes Stück weit) früher als bisher erwerben können, und zwar weitgehend selbstständig, allein aufgrund ihrer Entdeckerfreude und mit Hilfe didaktisch entsprechend gestalteter multimedialer Lernprogramme. Das Projekt konnte zeigen, wie anstrengungsbereit Kinder sind, wenn sie etwas herausfinden oder «schaffen» wollen und dazu Werkzeuge in die Hand bekommen, die ihnen Hilfe zur Selbsthilfe sind. Die Kinder lernten durch das (freiwillige) Überwinden von Schwierigkeiten besser und mehr als durch Aufgaben, die ihnen alle Schwierigkeiten aus dem Weg räumten (Kochan & Schröter, 2006, 43). Als besonders bemerkenswert erscheinen dabei die Lernerfolge von «Risikokindern» mit sprachlichen Defiziten. Dazu gehörten in der Stichprobe (nach einem erweiterten Kompetenzverständnis) 40 % der Kinder mit nichtdeutscher Herkunft, aber auch fast 10 % der Kinder mit deutscher Herkunft. Auch in dieser Gruppe zeigten sich beim mündlichen Sprachgebrauch und bei der Anbahnung von Interesse an der Schriftsprache deutliche Kompetenzgewinne (a. a. O., 35 ff.). In Deutschland nehmen inzwischen über 30 000 Kinder am Projekt teil, in Österreich startete die «Schlaumäuse-Initiative – Kinder entdecken die Sprache» im September 2006 mit zunächst 10 000 Kindern.
Von Iwan Schrackmann, Daniela Knüsel, Thomas Moser, Hartmut Mitzlaff, Dominik Petko im Buch Computer und Internet in der Primarschule (2008) im Text Gestalten und präsentieren mit ICT auf Seite 140Inzwischen liegt eine umfangreiche Evaluationsstudie zum Projekt vor, die sich auf Untersuchungen in 200 deutschen Kindergärten stützt und zu dem Schluss kommt, dass Kinder die Schriftsprache offenbar (zumindest ein gutes Stück weit) früher als bisher erwerben können, und zwar weitgehend selbstständig, allein aufgrund ihrer Entdeckerfreude und mit Hilfe didaktisch entsprechend gestalteter multimedialer Lernprogramme. Das Projekt konnte zeigen, wie anstrengungsbereit Kinder sind, wenn sie etwas herausfinden oder «schaffen» wollen und dazu Werkzeuge in die Hand bekommen, die ihnen Hilfe zur Selbsthilfe sind. Die Kinder lernten durch das (freiwillige) Überwinden von Schwierigkeiten besser und mehr als durch Aufgaben, die ihnen alle Schwierigkeiten aus dem Weg räumten (Kochan & Schröter, 2006, 43). Als besonders bemerkenswert erscheinen dabei die Lernerfolge von «Risikokindern» mit sprachlichen Defiziten. Dazu gehörten in der Stichprobe (nach einem erweiterten Kompetenzverständnis) 40 % der Kinder mit nichtdeutscher Herkunft, aber auch fast 10 % der Kinder mit deutscher Herkunft. Auch in dieser Gruppe zeigten sich beim mündlichen Sprachgebrauch und bei der Anbahnung von Interesse an der Schriftsprache deutliche Kompetenzgewinne (a. a. O., 35 ff.). In Deutschland nehmen inzwischen über 30 000 Kinder am Projekt teil, in Österreich startete die «Schlaumäuse-Initiative – Kinder entdecken die Sprache» im September 2006 mit zunächst 10 000 Kindern.
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Website | Webseite | Datum |
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Argumente gegen das Digitale in der Schule | ZuerstLesenSchreibenRechnenArgument | 20.09.2011 |
Zitationsgraph
Zitationsgraph (Beta-Test mit vis.js)
6 Erwähnungen
- Handbuch Grundschule und Computer - Vom Tabu zur Alltagspraxis (Hartmut Mitzlaff) (1996)
- Der Computer als Herausforderung zum Nachdenken über schriftsprachliches Lernen und Schreibkultur in der Grundschule - Argumente und Anregungen für entfaltenden Schreibunterricht (Barbara Kochan)
- Der Beitrag des Schreibwerkzeugs Computer zur Herausbildung von Schreib- und Lesekompetenz jüngerer Kinder - Erfahrungen aus der ,,Schreibwerkstatt für Kinder" an der Technischen Universität Berlin (Elke Schröter) (1997)
- Grundschule und neue Medien (Hartmut Mitzlaff, Angelika Speck-Hamdan) (1998)
- Vom «Ob» über das «Wie» zum «Selbstverständlich» - Ein Resümee aus vier Jahren Computernutzung in einer Münchner Grundschule (Michael Kirch) (1998)
- Potenzen des Computers für das Lesen- und Schreibenlernen - Beitrag zum gemeinsamen Symposion des Instituts für Pädagogik der Universität Stettin und der Technischen Universität Berlin (Elke Schröter) (1999)
- Wie Kinder mit dem Computer Texte verfassen und dabei schreiben und lesen lernen können (Barbara Kochan, Elke Schröter) (2005)
- Computer und Internet in der Primarschule - Theorie und Praxis von ICT im Unterricht. mit 20 Praxisbeispielen auf zwei DVDs (Iwan Schrackmann, Daniela Knüsel, Thomas Moser, Hartmut Mitzlaff, Dominik Petko) (2008)