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Kobra-Effekt

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iconSynonyme

Kobra-Effekt, Cobra effect, rat effect, Ratten-Effekt

iconDefinitionen

WikipediaDer Kobra-Effekt beschreibt das Phänomen, dass Maßnahmen, die getroffen werden, um ein bestimmtes Problem zu lösen, dieses auch verschärfen können.
Von Wikipedia, erfasst im Biblionetz am 14.10.2017
The cobra effect occurs when an attempted solution to a problem makes the problem worse, as a type of unintended consequence. The term is used to illustrate the causes of incorrect stimulation in economy and politics.
erfasst im Biblionetz am 14.10.2017
Mikael KrogerusRoman TschäppelerWährend der britischen Kolonialherrschaft in Indien kam es zu einer Kobraschlangenplage. Die Regierung entschied sich für eine ungewöhnliche Massnahme: Es wurde ein Kopfgeld für jede tote Kobra ausgelobt. Das ging nach hinten los, denn bald stellte sich heraus, dass geschäftstüchtige Menschen damit begonnen hatten, Kobraschlangen zu züchten und dann zu töten, um die Prämie zu erhalten. Das Phänomen, wenn man ein Problem lösen will und es dabei verschlimmert, nennt sich darum Kobra-Effekt. Bekannt wurde es 2001 durch das gleichnamige Buch des Ökonomen Horst Siebert.
Von Mikael Krogerus, Roman Tschäppeler in der Textsammlung Sammlung «Krogerus & Tschäppeler» im Text Schlechte Ideen: Kennzahlen (2023)

iconBemerkungen

Mathias BinswangerDas zweite Beispiel betrifft wiederum China. Im 19. Jahrhundert wurden dort Knochen von Dinosauriern entdeckt; die mit diesen Knochen beschäftigten Wissenschaftler (Paläontologen) versuchten, die chinesischen Bauern dazu zu animieren, sich ebenfalls an der Knochensuche zu beteiligen. Zu diesem Zweck bezahlten sie ihnen für jeden abgelieferten Teil eines Knochens eine Geldprämie. Die Bauern ließen sich diese Chance zur Aufbesserung ihres Einkommens nicht entgehen. Wann immer sie jetzt einen größeren Knochen fanden, zerschlugen sie diesen in kleinere Teile, um auf diese Weise möglichst hohe Geldprämien zu kassieren. Auch in diesem Fall stand der messbare Indikator (Zahl der abgelieferten Knochenteile) nach kürzester Zeit in einer negativen Korrelation zur eigentliche erwünschten Leistung (Möglichkeit der Rekonstruktion von Dinosauriern).
Von Mathias Binswanger im Buch Sinnlose Wettbewerbe (2010) im Text Ein neues Gespenst geht um in Europa
Mathias BinswangerAuch das zweite Beispiel (Dinosaurierknochen) ist hochaktuell. So werden Wissenschaftler heute danach beurteilt, wie viele Artikel sie in angesehenen Fachzeitschriften publizieren. Das führt zu einem gnadenlosen Publikationswettbewerb. Zuviel Inhalt in einen einzigen Artikel hineinzupacken wäre deshalb unklug. Also zerstückeln Wissenschaftler eine Idee in mehrere kleine Teilideen. Mit dieser „Salamitaktik“ werden neue Ideen oder interessante Datensätze so dünn wie Salamischeiben aufgeschnitten, um die Anzahl der Publikationen zu maximieren. Damit dann der einzelne Artikel trotzdem noch nach etwas aussieht, werden inhaltliche Belanglosigkeiten zu hochkomplexen formalen Modellen aufgeblasen oder in schwülstigen Wissenschaftsjargon verpackt, um von der Banalität des Inhalts abzulenken. Aufgrund dieses Zerstückelungsprozesses sind Inhalte in vielen wissenschaftlichen Artikeln zu einer Nebensache verkommen, was zählt, ist die Form: ein schönes Modell, ein komplexes Gleichungssystem, raffinierte Experimente, Daten, die mit ausgeklügelten statistischen Verfahren untersucht werden.
Von Mathias Binswanger im Buch Sinnlose Wettbewerbe (2010) im Text Ein neues Gespenst geht um in Europa

iconVerwandte Objeke

icon
Verwandte Begriffe
(co-word occurance)
Chinesische Rattenplage(0.08), Salamipublikationenleast publishable unit(0.04)Campbells / Goodharts Gesetz(0.02)

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iconZitationsgraph

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