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Beats Biblionetz - Begriffe

Plagiarismus plagiarism

iconBiblioMap Dies ist der Versuch, gewisse Zusammenhänge im Biblionetz graphisch darzustellen. Könnte noch besser werden, aber immerhin ein Anfang!

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iconSynonyme

Plagiarismus, plagiarism, Plagiat

iconDefinitionen

Wissensklau, Unvermögen oder Paradigmenwechsel?Das lateinische Wort plagium bedeutet »Menschenraub«. Der Duden bezeichnet Plagiat als »Diebstahl geistigen Eigentums«. Die Begriffe »Raub« und »Diebstahl« zeigen, dass es sich bei einem Plagiat nicht um ein Kavaliersdelikt, sondern um ein Vergehen handelt, das entsprechend geahndet werden sollte. Gibt man eine fremde geistige Leistung als die eigene aus, spricht man von einem Plagiat. Dabei ist es zweitrangig in welchem Umfang dies geschieht.
Von Roland Greubel im Konferenz-Band Wissensklau, Unvermögen oder Paradigmenwechsel? (2009) im Text Vom Fehlverhalten zum Plagiator
Was ein Plagiat sei, steht nicht im Gesetz. Also lässt sich über den Begriff streiten. Für den Zweck der nachstehenden Überlegungen kommt es aber nicht auf die Feinheiten an. Als näherungsweise Begriffsbestimmung soll genügen: Das Ausgeben fremder geistiger Leistung als eigene. Unerheblich ist dabei, ob es sich um ein nicht belegtes wörtliches Zitat von andert-halb Zeilen Länge in der Seminararbeit handelt oder um einen 30seitigen umformulierten Textabschnitt in einer Doktorarbeit. Beides kommt vor - und alles dazwischen und jenseits dessen auch
Von Roland Schimmel im Text Zum erfolgreichen Plagiat in zehn einfachen Schritten
Urheberrecht im AlltagIm Urheberrecht kommt der Begriff Plagiat nicht vor. Die Hochschulrektorenkonferenz, ein Zusammenschluss fast aller staatlichen und staatlich anerkannten Universitäten und Hochschulen in Deutschland, hat in einer Empfehlung an die deutschen Universitäten das Plagiat definiert als „unbefugte Verwertung unter Anmaßung der Autorschaft“. Verwertung ist hier nicht nur im kommerziellen Sinn gemeint, sondern würde auch dann vorliegen, wenn jemand die Idee, Hypothese, Theorie oder Ähnliches eines anderen Autoren in seine eigene Arbeit übernimmt, ohne diesen ursprünglichen Autor zu nennen.
Von Matthias Spielkamp im Buch Urheberrecht im Alltag (2008) im Text Wenig ist so, wie es scheint

iconBemerkungen

Werner HartmannAnstatt zu versuchen, mit technischen Lösungen («Plagiarism Finder Software») Plagiaten einen Riegel zu schieben, sollten sich Schulen besser zeitgemässe Aufgabenstellungen überlegen, welche nicht einfach mittels Google & Copy & Paste bearbeitet werden können.
Von Werner Hartmann im Text Computer, Internet und Schulen in 20 Jahren (2008)
Entgegen der ersten Vermutung erfordert ein anständiges Plagiat (also eines, das den Leser nicht auf beleidigende Weise für dumm verkauft) einige Mühe des Plagiators. Ein gutes Plagiat verlangt Zeit, Sorgfalt, Sachkenntnis und Konzentration - ähnlich wie eine gute wissen-schaftliche Arbeit.
Von Roland Schimmel im Text Zum erfolgreichen Plagiat in zehn einfachen Schritten auf Seite  15
Stefan WeberAuch die Unkreativität mancher Lehrender an den Universitäten begünstigt den Plagiarismus:Wenn das tausendste Referat über das Leben Friedrieh Nietzsches zu halten ist oder zum x-ten Mal die Geschichte des Internets »geschrieben« werden soll, dann liegt es - in Kombination mit manch anderen der hier erwähnten Punkte - für gewisse Studierende nahe, das Rad nicht noch einmal neu erfinden zu wollen.
Von Stefan Weber im Buch Das Google-Copy-Paste-Syndrom (2006) im Text Die Austreibung des Geistes aus der Textproduktion auf Seite  92
Rolf SchulmeisterSchummeln hat seine Ursachen auch in mangelnder Betreuung. Würde ich als Hochschullehrer meine Studierenden intensiv betreuen und mit ihnen lernprozeßbegleitend arbeiten, so wäre ich vertraut mit der Genese ihrer Arbeiten, ihren ersten Ideen, ihren Irrtümern, den Ergebnissen ihrer Recherchen, ihren Quellen und Hypothesen und schließlich den anfänglichen Entwürfen ihrer Arbeiten. In einem solchen gemeinsamen Lern- und Arbeitsprozeß würde eine kopierte Arbeit deutlich erkennbar als Fremdkörper auftauchen.
Von Rolf Schulmeister im Buch Lernplattformen für das virtuelle Lernen (2003) im Text Szenarien netzbasierten Lernens auf Seite  165
Stefan WeberNicht so sehr das viel zitierte Betreuungsmissverhältnis, sondern viel mehr die Betreuungsinkompetenz fördert den Plagiarismus. Ein gewisser Prozentsatz der Professoren weigert sich leider bis heute zu googeln oder beherrscht die Google-Funktionen einfach nicht richtig. Andere wiederum reichen die Stapel der Abschlussarbeiten widerwillig an ihre Assistenten weiter. Zudem werden oft Themen von Betreuern angenommen, bei denen sie wissenschaftlich gar nicht ausgewiesen sind. Wenn die Studierenden merken, dass die Lehrenden gar nicht Bescheid wissen, fördert das den Betrug.
Von Stefan Weber im Buch Das Google-Copy-Paste-Syndrom (2006) im Text Die Austreibung des Geistes aus der Textproduktion auf Seite  92
Doris WeßelsKarl-Theodor zu Guttenberg ist heute Unternehmensberater, Annette Schavan wurde Botschafterin ausgerechnet am „Heiligen Stuhl“; Franziska Giffeys von fremden Federn durchzogene Promotion verhinderte ihre weitere Karriere nicht. Plagiat lohnt sich, und wenn es so einfach ist, dann werden es auch die letzten Studenten begriffen haben, während Hochschulleitungen noch weiter fleißig darüber diskutieren, ob man die Prüfsoftware Turnitin anschaffen und dann vielleicht sogar auch den Studenten zugänglich machen sollte. Ein IT-Fachmann aus meinem Bekanntenkreis grinst. „Lass sie das Zeug doch kaufen, das ist eh von gestern.“
Von Susanne Bach, Doris Weßels im Text Das Ende der Hausarbeit (2022)
Rolf SchulmeisterSchummeln [...] wird immer wieder dort förmlich herausgefordert, wo die Lehre weitgehend standardisiert ist, wo dieselben Inhalte in derselben Form routinemäßig gelehrt werden, wo wiederholt dieselben Aufgaben gegeben werden und festgelegte Prüfungskataloge bestehen. Die Existenz der Repetitorien in den Rechtswissenschaften und das Lernen aus- Prüfungskatalogen in der Medizin sind ein Indiz für diese Behauptung. Wenn Inhalte und Ziele eines Kurses originell wären, und die Studierenden motiviert an selbstgewählten Themen forschen, die sich eng auf die Inhalte des Kurses beziehen und in den Lernprozeß der Teilnehmer eingebettet sind, dann dürfte sich das Kopieren fremder Arbeiten erübrigen, weil zu derart originären Themen keine Arbeiten im Netz stehen.
Von Rolf Schulmeister im Buch Lernplattformen für das virtuelle Lernen (2003) im Text Szenarien netzbasierten Lernens auf Seite  164

iconVerwandte Objeke


Aussagen
KB IB clear
Das Ausmass von Plagiarismus wird in der (Hoch-)Schule unterschätzt
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Verwandte Begriffe
(co-word occurance)
Turnitin(0.03), ghostwritingghostwriting(0.03)
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Verwandte Aussagen
Plagiarismus gefährdet Bildung
Mangelnde Lesekompetenz fördert Plagiarismus
Internet fördert Plagiarismus
Bologna-Prozess fördert Plagiarismus
Veröffentlichung der eigenen Arbeit hemmt Plagiarismus
Publikationsdruck fördert Plagiarismus
Gute Betreuung vermindert bei wissenschaftlichen Qualifikationsarbeiten die Gefahr von Betrug/Plagiarismus
Individuelle Aufgabenstellungen vermindern bei wissenschaftlichen Qualifikations-Arbeiten die Gefahr von Betrug/Plagiarismus
Computergenerierte Texte erleichtern Plagiarismus bzw. entsprechenden Textbetrug.Computer-generated texts facilitate plagiarism / text fraud

iconRelevante Personen

iconHäufig erwähnende Personen

iconHäufig co-zitierte Personen

iconStatistisches Begriffsnetz  Dies ist eine graphische Darstellung derjenigen Begriffe, die häufig gleichzeitig mit dem Hauptbegriff erwähnt werden (Cozitation).

iconEinträge in Beats Blog

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iconZeitleiste

icon118 Erwähnungen  Dies ist eine nach Erscheinungsjahr geordnete Liste aller im Biblionetz vorhandenen Werke, die das ausgewählte Thema behandeln.

iconExterne Links

Auf dem WWW Portal Plagiat: Website von Deborah Weber-Wulff ( WWW: Link OK 2021-03-21)

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